Mittwoch 15.09.03 - Voll auf die Fresse!

Berichte und Leidensgeschichten unserer Touren

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Jens

Mittwoch 15.09.03 - Voll auf die Fresse!

Beitrag von Jens »

Vorwort:
Zugegeben, der Titel dieser Tour ist nicht gerade gutbürgerlich, aber ich finde, er trifft das elementare Ereignis dieser dritten Beleuchtungsfahrt am besten.

Teilnehmer:
Barry, Kim, André, Markus, Jan, Dirk und ich. Der Kenner merkt sofort, dass wir seit langem mal wieder auf Wertungskarte für die RG-Kiel gefahren sind.

Streckenführung:
Von bo aus ging es über das Vieburger Gehölz ins Wäldchen hinter dem Freilichtmuseum in Molfsee, dann an die Eider, vorüber am Wildgehege in Russee, unter der Autobahn durch, in das Waldstück Richtung Schönwohlt und schließlich über Mettenhof und Kronshagen zurück zum Westring.

Besondere Vorkommnisse:
Eigentlich wollte ich heute nur ein wenig mit meinen neuen Prollolaufrädern von Mavic auftrumpfen, aber es sollte dann doch anders kommen. Aber schön der Reihe nach. Also das Auftrumpfen mit den 04er Laufräder klappte ganz gut, ich musste nicht mal dezent drauf hinweisen. Nun könnte man denken, ich sei der einzig Irre mit einem gespaltenen Verhältnis zum Geld, doch weit gefehlt. Insgesamt waren auf dem heutigen Laufsteg 3 Satz Mavic Crossmax und auch ein neues Tune-Vorderrad sowie zwei sündige XO-Schaltwerke zu bewundern. Alles Teile, die kein Mensch braucht, aber mal ehrlich, es schadet auch nicht sie zu haben.

Das Ereignis, welches diese Tour vor allem für mich unvergesslich macht, war aber ein anderes. Um den Abfahrern gerecht zu werden, steuerten wir den Hügel hinter dem Freilicht -museum an. Ich genoss die Aussicht, während sich die andern entweder die steile Abfahrt hinunterstürzten oder gleich die Treppe befuhren. Ich konnte also ein wenig Energie tanken bis meine Mitstreiter wieder oben waren.

Weiter ging es dann am Zaun entlang zur nächsten auch für richtige XC-Fahrer zu bewältigenden Abfahrt. Dieses Stück Wald bin ich mindestens schon 1000 mal gefahren. Es geht nett bergab, wer tritt erreicht unter Umständen ansehnliche Geschwindigkeiten. An der Bank, die man rechts liegen lässt, kurz vor Ende der Abfahrt schlägt man sanft den Lenker ein, nimmt die Rechtskurve unten am Zaun geschmeidig, durchpflügt das folgende Matschloch und strampelt wieder berauf. Alles kein Problem.

Leider war es heute aber trotz diverser 5 bzw. 20 Wattstrahler ein bisschen dunkler als sonst. Wir stürzten uns also in die Abfahrt. Als ich an der Bank vorüberflog wunderte ich mich noch, warum diese auf der linken Seite des Weges stand. Naja, wird wohl ein neues Stück Möbel sein und das alte Teil kommt wohl noch, schoss es mir durch den Kopf. So gedacht, noch mal ein wenig beschleunigt, um die Abfahrt auszunutzen und dann passierte es.

Nein, nein die Bank kam nicht mehr. Auch steht gar keine neue Sitzgelegenheit im Wald. Ich passierte, was mir schlagartig klarer wurde, die richtige Bank auf der falschen Seite, trat übermütig noch mal kräftig ins Pedal, um die Rechtskurve mit genügend Schwung zu ignorieren und geradewegs ungebremst in den Zaun zuknallen. Voll auf die Fresse halt! Natürlich habe ich den Zaun gesehen, aber erst als er 50 cm von meinem Gesicht entfernt war. Wie sich herausgestellt hat reichte diese Distanz nicht mehr aus, um den entscheidenden Impuls vom Hirn an die Finger zur Betätigung der Bremshebel zu senden.

Fazit:
Man kann also völlig ungebremst in Maschendrahtzäune fahren und diese vortrefflich verbiegen. Laufräder der Firma Mavic zeigen sich hiervon gänzlich unberührt. Nasen hingegen sondern eigenartige rote Flüssigkeit ab und Gesichter pflegen nach ca. 1,5 Std. an den Berührungsstellen mit dem Zaun eine leichte blauviolette Farbe aufzulegen. Durch diese wird der männlich herbe Scham des MTB- Fahrers vorzüglich unterstrichen. Dennoch rate ich dringend von jeglicher Nachahmung ab.

Tour in Zahlen:
Der Durchschnitt lag diesmal bei 18,74 km/h. Obwohl es mir mehr erschien und auch einige einen höheren Wert favorisierten, zählt mal wieder nur der offizielle RG-Kiel Tacho und der klebt nun mal am Lenker des Hirten, oder sollte ich besser des Opferlammes schreiben. Ach ja, die bewältigte Distanz lag bei 27 km.

Jens

P.S.: Ich hatte wohl mehr Glück als Verstand. Mir geht es gut und es muss sich niemand Sorgen machen.
:wink:
Carsten

Beitrag von Carsten »

Und sowas muß ich um 06:15 Uhr aus der Frühschicht lesen...meine Kollegen und ich habenhier absolut geil abgelacht... :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Toller Bericht, wohl auch mit richtig guter Tour...das beste waren die super beschriebenen Einzelheiten des Vorfalls...

Nichts desto trotz bin ich froh, das nicht mehr passiert ist ! :wink: :(

Schade das man alles nicht fotografisch festhalten konnte, aber ich denke mal, Jens sollte sein nettes Gesicht mal ablichten lassen für den Sturz des Jahres...

hätte was...

Gruß Carsten
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