Tour vom 05.06.02

Berichte und Leidensgeschichten unserer Touren

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Jens

Tour vom 05.06.02

Beitrag von Jens »

Tour vom 05.06.02

Akteure der Tour vom 05.06.02, die wie gewohnt mittwochs um 17.30 Uhr bei bike-orange startete, waren Carsten, Christian, Felix, Gerrit, Paul, Wolfram und ich (Jens). Die eigentlichen Hauptrollen waren jedoch mit Gerrit, Wolfram und Paul besetzt. Nach einiger Zeit wurde dann noch Nico aufgelesen und mit auf die Besetzungscouch gezogen.

Da die Tour, von der nun im folgenden berichtete werden soll, mehr einem schlechten Horror- oder Actionsteifen gleicht, solltet ihr euch noch einmal vergewissern, dass ihr allein vor eurem Internetzugang sitzt und nicht etwa eure Mama oder Freundin oder sonst ein Erziehungsberechtigter sein wachsames Auge auf den Bildschirm werfen kann. Damit auch niemand an Eides Statt oder sonst wie versprechen muss, die Trails vom 05.06. jemals wieder zufahren, werden ausnahmsweise heute keine detaillierten Angaben zu ihrer Lage gemacht.

Carsten führte uns zunächst ins Vieburger Gehölz, wo wir die Gelegenheit bekamen, die Rennstrecke vom 16.06. unter die Stollen zunehmen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (auch auf einer Rennstrecke kann man sich offensichtlich verfahren), an denen ich nicht gänzlich unschuldig bin, da ich mich an den Bikeschieb nicht wirklich korrekt erinnerte und sich einige Biker offensichtlich schon zu sehr daran gewöhnt hatten, mir zu verfolgen, schafften wir dann schließlich doch noch, unter Carstens Führung eine Rund zudrehen. Alle waren sich einig, dass es die diesjährigen 70 Höhen- und Tiefenmeter ganz schön in sich haben werden, denn die Renndistanz besteht letztendlich nicht nur aus einer Runde.

Im Anschluss ans Vieburger Gehölz fuhren wir einige Trails durch unser Bundesland und schließlich auch ein bisschen Straße. Gerade als Christian, der momentan gegen einen vollen Terminkalender kämpfen muss, sich von uns trennen wollte, überschlugen sich die Ereignisse. Felix und ich fuhren an der Spitze, als von hinten Carstens Anweisung kam, wir mögen doch bitte links abbiegen. Felix nahm die Abzweigung als erster und wollte wahrscheinlich schon den folgenden Ortsschildsprint anziehen, als schlagartig mein Hinterbau ausbrach. Der hinter mir nahende Gerrit hatte unsere Kursänderung offensichtlich noch nicht umgesetzt und fuhr nun mitten in mein Rad. Während ich das Rad abfangen konnte, hatte Gerrit kein Glück. Er verließ seinen Votec- Untersatz über den Lenker und schlug unter anderem mit dem Gesicht auf dem Asphalt auf. Zahlreiche Prellungen und Schürfwunden an Gerrits Gesicht, Beinen und Armen sowie ein verbogener Sattel und evtl. auch ein verzogener Sitzdom an seinem Fully sind das bittere Ergebnis dieses Unfalls.

Als wir den Schrecken verdaut hatten und Gerrit sich entschloss, trotz allem weiterzufahren, ging es weiter durch Schleswig-Holstein mit grober Richtung auf den Westensee und seine technischen Trails.

Irgendwann später auf dieser ca. 62 km langen Tour ging es dann noch mal einen langen Anstieg hoch. Wir fuhren auf einem Wanderweg, auf dem mit Steinplatten zwei Fahrspuren ausgelegt sind. Der größte Teil der Gruppe nahm die linke der beiden Spuren und schon wieder sollte das Schicksal seinen Bikeschieberei nehmen. Neben einigen Platten war wohl erosionsbedingt der Untergrund abgesackt, so dass eine Rille neben den Steinkanten entstanden ist. Nacheinander fuhren Felix, Gerrit und Wolfram in diese Rille. Die beiden ersteren schafften es im Gegensatz zu Wolfram, der sich überschlug, allerdings wieder aus der Rille und über die Plattenkante. Der unglückliche Wolfram beendete seinen Sturz im Graben neben der Fahrspur. Als ob dies allein nicht reichen würde, wuchsen im Graben zahlreiche Brennnesseln, die Wolfram dann aber alsbald vor Schmerz schreiend und laut fluchend verließ. Mit heftigem Ausschlag an Armen und Beinen stand er dann aber kurze Zeit später bereits wieder lachend neben seinem Rad und musste sich zahlreiche dumme Sprüche vor allem von Gerrit gefallen lassen.

Als wir uns nun wieder gesammelt hatten, ging es weiter durchs schleswig-holsteinische Unterholz. Tatsächlich begegneten wir noch einem anderen Biker von der RG- Kiel. Nico ließ sich dann auch nicht lange bitten und schloss sich unser heute etwas unsicher fahrenden Runde an, nachdem wir ihm von den Geschehnissen berichtete hatten.

Im folgenden fuhren wir dann einen schnellen engen Trail mitten im Nirgendwo nahe Felde oder Achterwehr, der ebenfalls seinen Tribut forderte. Jetzt war es Paul, der sein Rad unfreiwillig verlassen musste. Glücklichweise diesmal ohne schwerere Folgen.

Da Carsten am nächsten Wochenende einen Marathon im Harz, bei den richtigen Bergen bestreiten möchte, waren wir noch lange nicht am Ende der Tour. Es sollte nun noch der Trail am Flemhuder See folgen. Mittlerweile hat der engagierte Biker hier nur noch eine Sichtweite von wenig mehr als 1,5 Metern. Während des ganzen Trails greifen dann offensichtlich noch zahlreiche Sträucher und auch besonders verschlagende Bäume mit ihren blättrigen Armen nach jedem, der diese grüne Höhle passieren möchte. Na gut, vielleicht etwas übertrieben. Aber auch dieser Weg forderte seine Opfer. Während ich mich über zwei verkratzte und blutende Arme freuen durfte, die aber niemand wirklich bemitleidenswert fand, hieß es für Paul nun zu zweiten mal „Eiche rustikal“. Glücklicherweise ist ihm aber bis auf das ungewollte Absteigen und ein paar grüne Spuren auf der Radhose nichts Ernstes widerfahren.

Zur Stärkung wurde nun der Getränkeautomat an der Fähre in Landwehr angesteuert. Der Großteil von uns wählte hier eine eisgekühlte Coke und versetzte sich so einen Zuckerflash, um nach einer Pause bei Discomusik aus irgendwelchen Boxen im Automatenraum dann wieder kräftig in die Pedale treten zukönnen.

Es ging nun am Kanal entlang Richtung Förde. Bevor wir Richtung Ottendorf fuhren, wurde noch geschwind ein unter Motor laufender Segler versägt. In Ottendorf trennten wir uns dann von Carsten und fuhren nach Kronshagen, wo sich Nico und Wolfram absetzten. Am Westring trennten sich im Anschluss nach kurzem Palaver die Wege von uns Übriggebliebenden
Carsten

Kommentar

Beitrag von Carsten »

Diese Tour war eine derjenigen die die Analen der RG Tour Geschichte eingegangen ist, sie ist immer mal wieder Gesrächsthema, hier ein Dank an Jens, der diese so wunderbar kommentiert hat.

Carsten
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