Mittwoch 15.09.04 Die Expedition

Berichte und Leidensgeschichten unserer Touren

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Jens

Mittwoch 15.09.04 Die Expedition

Beitrag von Jens »

Diese Tour war anders. Härter! Viel, viel Härter!! Nehmen wir nur mal das Wetter, ich würde sagen es war norddeutsch, um es mal vorsichtig zu formulieren. Der Untergrund? Vorwiegend matschig und schlammig. Die Wege? Meist nur rudimentär vorhanden. Die Umwelt? Feindlich!

Klar, dass sich bei diesen Verhältnissen nicht jeder auf sein MTB traut. Die Anwesenheit von Felix und mir dürfte wohl niemanden überraschen, denn unserer Grad an Beknacktheit und Uneinsichtigkeit vor allem was das Wetter angeht wird wohl unschlagbar sein. Aber alle guten Dinge sind ja nun mal Drei und nicht bloß zwei. Mit Daniel hatten wir aber einen weiteren unerschrockenen Recken gefunden, der offensichtlich ebenfalls vor nicht viel zurückschreckt, wenn es ums Biken geht. Die Crew stand also.

Klar, dass bei diesen widrigen Bedingungen auch nicht mit jedem Material an den Start gegangen werden konnte. Ein Racebike? Als Basis wohl am brauchbarsten. Ein Fully hätte nach diesem Ritt wahrscheinlich zum Lagerservice gemusst. Steckbleche waren unbedingt erforderlich. Licht natürlich Pflicht.

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Ausgangspunkt dieser Tour (im weiteren nur Expedition) war natürlich bike-orange. Bis kurz nach Ladenschluss durften wir hier verweilen und den Wasserspielen vor der Tür zu schauen. Regenjacken wurden ausgepackt und der Spaß begann.

Erste Station war das Vieburger Gehölz. Ein Ort, an dem wir lange nicht mehr biken waren. Trotz des Wetters gab es hier das volle Programm. Wir ließen uns nicht beirren und stürmten alle Trails. Einige sind von den Waldarbeitern im Laufe des Sommers mit Baumstämmen aller Art angereichert worden und hatten so das gewisse Etwas an Unberechenbarkeit. Richtig tief wurde der Untergrund hier allerdings noch nicht. Schließlich gelang uns hier auch der Sieg über das Wetter. Der Himmel stellte seine Wasserspiele ein und schloss die Pforten. Was blieb war der Modder von unten.

Tapfer ging es nun Richtung Freilichtmuseum an der B 4 entlang. An der Brücke wechselten wir auf den Wanderweg und fuhren direkt nach Molfsee. Lustig wurde es dann an der Eider. Die Brücke war zwar noch vorhanden, stand aber mitten in der Eider. Der Weg zu ihr durfte als vermisst gelten und war unter den Wassermassen nicht mehr auszumachen. Wir befuhren die Brücke trotzdem und kamen wenig später an den Bahndamm Richtung Kiel/Flintbek. Unser Weg verlief nun rückläufig Richtung Kiel.

Bedinngungen
Der Boden wurde tiefer, der Weg schmaler, die Sicht schlechter und die Pflanzen giftiger. Wir bekamen es mit einer noch aktiven Art von Brennnessel zutun, die unsere Beine brennen ließ. So schlugen wir uns langsam aber sicher durchs Unterholz. Ich freute mich im Stillen schon auf den Dezember, denn dann werden wir unseren Spaß auch auf diesem Trail haben (Eingeweihte werden wissen was ich meine).

Zurück an der B4 fuhren wie erneut bis zur Brücke. Diesmal ging es in den Wald hinter dem Freilichtmuseum. Auf der ersten Abfahrt wurden die Lichter gezündet. Diesmal wussten alle, wann wo welche Bank zustehen hat und was es mit dem Zaun in der Senke so auf sich hat. Ich vertrete im übrigen die Auffassung, der Zaun steht wieder dichter an der Bank, aber das nur nebenbei. Im weiteren galt es vor allem feuchte Wurzeln und tiefe Schlammlöcher zu überwinden. Bei den Expeditionsteilnehmern kam der Gedanke auf, dass ich extra die tiefsten Wege nehme, um den Level dieser Ausfahrt und den Funfaktor zu steigern. Sie hatten recht. Aber auch das letzte Matschloch war irgendwann durchfahren und die Dunkelheit kam mit schnellen Schritten.

Es ging weiter an die Eider. Vom Boden her erwartete die Expedition hier nichts erwähnenswertes mehr. Aber das Tierreich schlug mit ungeahnter Qualität zu. Den ganzen Weg an der Eider war ein Gespräch unmöglich. Abertausende von kleinen Mücken oder was auch immer surrte durch die Luft und setzte sich ungewollt auf unseren Speiseplan.

Selbstverständlich ging es noch durch das Wildgehege in Russee, denn auch diese Höhenmeter sollten erstürmt werden, bevor wir weiter Richtung Schönwoldt fuhren. Rechtzeitig vorher bogen wir aber Richtung Mettenhof ab. Hier noch ein kleiner Trail und vorbei ging es beim Fachwart (Ich meine, das Licht brannte noch).

Stockfinster präsentierte sich das Domänental. Wegen der nachlassenden Lampe von Daniel wurde auf eine Befahrung des Reitweges einstimmig verzichtet. Kiel erreichten wir schließlich über Kronshagen. 38,41 Kilometer standen zum Schluss auf der Uhr. Der Expeditionsschnitt lag bei 18,84 km/h.


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Der Expeditionsleiter
:D[/img]
Felix

Beitrag von Felix »

Im Album sind noch einige Bilder unserer Spezial Expeditions Bikes zu sehen!

Es muß aber noch gesagt werden, das es sehr gefähtlich werden kann solche Expeditions durchzuführen.

Man muß die Gefahr schon lieben um soetwas durchzustehen. 8)


Felix (expeditions Finisher)



:lol:
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Chriz
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Beitrag von Chriz »

Hut ab Jungs!!

Ich wusste ja, dass Ihr verrückt seid. War sicherlich eine schöne Tour und der Bericht ist wieder mal super. Hab mich nicht rausgetraut und jetzt schaue ich mir meine Wampe an :lol:

Bis demnächst, der Schönwetter-chr!z :oops:
Felix

Beitrag von Felix »

Auch Daniel hat auf dieser Tour keine Kosten und Mühen gescheut, er hat einen GPS Empfänger dabei gehabt, und hat uns unserer Tour mal grafisch zur Verfügung gestellt.

Ich muß sagen das das ergebnis wirklich gut aussieht oder??

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Vielen Dank an Daniel!!!


Felix
Carsten

Beitrag von Carsten »

boaaah...jetzt wird mir aber anders....das ist ja ne geniale Sache....
vielleicht würde sich ja Daniel bereiterklären....uns bei der CTF
Vorbereitung unterstützen....

gruß Carsten
daniel

Beitrag von daniel »

Hi,

klar helfe ich gerne, wenn ich weiss wie bzw. wobei...:)

Wenn es nur darum geht, eine schöne MTB Strecke abzufahren und hinterher eine Karte davon zu machen - nichts lieber als das!

Allerdings ist das Overlay Eurer letzten Donnerstags-Tour doch mindestens genauso gut geworden wie mein Bild, oder habt Ihr das per Hand gezeichnet?

Gruss,
Daniel
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