Tour vom 17.07.2002

Berichte und Leidensgeschichten unserer Touren

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Jens

Tour vom 17.07.2002

Beitrag von Jens »

Tour vom 17.07.2002

Die Tour an diesem Mittwoch bestritten neben den altbekannten Bikern Christian, André, Pierre, Carsten, Paul und mir (Jens) auch der schon verschollen geglaubte Gerrit und Miriam das neue Gesicht in unser Runde. Das jemand neues zu unserem Treff gefunden hat, erfreute besonders die RGler unter uns, denn so haben wir nun die Gewissheit, dass außer uns auch noch andere Lebewesen diese Homepage und ihre Inhalte wahrnehmen.

Ab bike- orange übernahm zunächst André die Führung um uns über den Westring vorbei am Gebäude der Firma Elack auf die Trails im Projensdorfer Gehölz zuführen, die er Christian und mir bereits vergangenen Mittwoch präsentiert hatte. Die Pfade waren zwar nicht so matschig wie bei der letzten Befahrung, stießen auf Anerkennung in unserer Runde.

Mit dem ultimativen Hammer konnte aber schließlich Carsten, der ab jetzt die Führung übernahm, aufwarten. Carsten offerierte uns einen Trail, der so glaube ich in Kiel seines gleichen sucht. Offenbar hat sich hier jemand mit viel Fantasie und einer gesunden Portion Masochismus die Mühe gemacht der Natur etwas nachzuhelfen und so einen sehr technischen Trail geschaffen, der sich hauptsächlich um einen Bombenkrater windet. Die begeisterung war wieder fast schon euphorisch. Carsten konnte sogleich mit der eigens für solche Zwecke mitgeführten Digitalkamera ein paar Beweisbilder schießen.

Nach dieser Aktion und nachdem Carsten seine kurzfristig vermisste Bikebrille wieder auf der Nase trug ging es auf gewohnten Wegen weiter in Richtung Kanal. Kurz vor der Levensauer Hochbrücke verbreite sich in der Gruppe rasch die Legende des RG- Fahrers Nico, welcher den mit Betonplatten gepflasterte Befestigungshang der Brücke bis auf 1,5 m an das obere Geländer heran befahren haben soll. Zunächst sollten jedoch auf Drängen von André und Pierre die Stufen hinab zum Kanal gefahren werden. Mit geübter Monotonie wurde aber auch dieser Federgabeltest von allen gelassen vollzogen. Am Fuß der Treppe wurde sodann die Bergwertung für den Schotterhang hinauf zur Gruppe ausgerufen. Christian konnte diese Wertung für sich entscheiden und fuhr somit ins virtuelle Bergtrikot dieser Ausfahrt.

Oben auf dem Wanderweg spukte Nicos Brücksnbezwingung immer noch in den Köpfen vieler herum. Folglich wurde versucht mit Nico gleichzuziehen. Allerdings vergebens. Immerhin wurde einige der Versuche von Carsten fotographisch festgehalten. Christian versuchte sich mit seiner bewerten Taktik indem er die Steigung seitwärts anfuhr und so die Hälfte der Wegstrecke hinter sich brachte. Paul und Pierre, die den Anstieg frontal in Angriff nahmen, zogen mit Christian gleichauf. Alle anderen gaben mehr oder weniger wertvolle Hilfestellungen.

Weiter ging es nach dieser Uphill- Schinderei in Richtung Landwehr. Wir fuhren zunächst ausschließlich auf dem oberen der beiden Kanalwege. Wobei wir noch einen kleinen aber feinen Uphill mit entsprechender Abfahrt sowie eine Laufpassage und eine weiter kleine Abfahrt an der oberen Böschung unter die Stollen nahmen. An der zweiten Abfahrt machte Carsten wieder ein paar Aufnahmen. Carsten nutzte dieses Shouting dann auch prompt um seine Brille ein weiteres Mal im Unterholz allein und völlig hilflos im Unterholz zurück zulassen.

Nachdem Carsten die Brille wieder hatte und wir anderen in der Wartezeit der am Kanal lebenden Tierwelt (die Rede ist hier von Mücken) ein reichliches Mahl serviert hatten ging es in gewohnter Marschrichtung weiter. In der nach einigen Kilometern folgenden wurzeligen Abfahrt vom oberen auf den unteren Weg am Kanal stieg Pierre unfreiwillig vom Rad ab. Glücklicherweis ohne gesundheitliche Schäden. Wir schafften es dann noch ca. 200 m weit bis Pierre bemerkte, dass er sein Schlüsselbund verloren hatte und sein Hinterrad das ewige Lied vom Wind pfiff. André, Paul und Christian begaben sich auf die Suche, während Pierre sein Hinterrad ausbaute und sich aufgrund seiner miserablen Ausstattung ohne Pumpe, Flickzeug und Ersatzschlauch die Sprüche der anderen über sich ergehen lassen musste. Gerrit stellte im schließlich das nötige Material und auch André und Christian und Paul kamen mit dem Schlüsselbund in der Trikottasche zurück. André und Paul griffen dann noch bei der Reparatur tatkräftig mit ein und es ging nach 15- 20 Minuten weiter.

Wir passierten die Fähre in Landwehr und fuhren zum Flemhudersee um Pierres Wunsch nach einem Zeitfahren zu entsprechen. Noch am Asphaltanstieg hinter der Fähre eröffnete ich die Bergwertung und strampelte bergauf. Diese Aktion sah wahrscheinlich ziemlich dümmlich aus, weil niemand mitzog. Aber was soll es?

In Flemhude angekommen ging es zunächst auf eine Einführungsrunde. Kurz vor dem eigentlichen Trail riss Carsten die Traktion an seinen Semisliks ab und er ging folgerichtig zu Boden, nicht aber ohne durch geschicktes Fallen seine Kamera im Rucksack zuretten. Mit einigen Andeutungen über die Vorteile von Stollenreifen meiner Seits ging es weiter über den Trail und erneut zur Schleusse, deren Brücke als Start für das Zeitfahren dienen sollte.

Die Fahrer starteten mit 30 Sekunden Abstand ins Rennen, während ich die Zeit nahm. Miriam, die ebenfalls nicht fahren wollte leistete mir Gesellschaft. Christian der Sieger des letzten Zeitfahrens startete standesgemäß als letzter Fahrer und lieferte uns neuen Gesprächsstoff. Leider nicht durch eine neue Bestzeit, obwohl er den vor im startenden Carsten bereits überholt hatte, sondern durch einen üblen Sturz. Wie schon Carsten riss auch an Christans Reifen die Traktion ab und er stürzte kurz vor seinem Bikeschieb auf die regennasse Brücke. Eine Verteidigung seines Titels war Christian, der sich Blessuren am Oberarm zuzog folglich nicht möglich. Stattdessen gewann Paul mit einet Sekunde Vorsprung auf André.

Platz Fahrer Zeit in Minuten
1 Paul 4,54
2 André 4,55
3 Pierre 5,02
4 Gerrit 5,04
5 Carsten 5,05


Nach diesem kleinen Wettstreit wollten wir die Kanalseite wechseln um noch die Pfade um den alten Eiderkanal unsicher zu machen. Da niemand ernsthaft einnässen wollte mussten wir die Fähre bei Landwehr bemühen. Wir waren die einzigen Fahrgäste und verteilten uns entsprechend großzügig auf der Fähre. Einige standen also auf der leeren Standfläche auf der sonst die Autos stehen. An dieser Situation fand der Kapitän allerdings keinen Gefallen und ließ es sich nicht nehmen uns via Lautsprecher auf den Bürgersteig der Fähre zu beordern. Wir veränderten wunschgemäß unsere Formation, wobei Miriam als einzige die Steuerbordseite wählte. Dies gab dem Fährmann schließlich die Gelegenheit den sprichwörtlichen Vogel vollends abzuschießen und unsere Neue nach Backbord zu befehlen. Die zweiminütige Überfahrt erfolgte ohne weiter Vorkommnisse bei ruhiger See.

Unterwegs auf der Nordseite des Kanals gelang uns eine weitere große Heldentat. Ohne größere Anstrengungen gelang es uns einen Dealer aus Hamburg klar zumachen.

Zur Auflösung der Heldentat des vorigen Absatzes sei noch gesagt. Das der Dealer ein Frachter aus Hamburg war, der gemütlich den Kanal in Richtung Förde durchfuhr. Es ist also nichts gefährliches passiert. Lediglich der leicht kriminelle Name des Frachters war spektakulär.

Als bald folgte wieder eine Bergwertung an einem Asphaltanstieg. Vor Paul und André gelang es diesmal mir nach ca. 5 Höhenmetern als erster Gipfelluft zuinhalieren.

Unterhalb der Levensauer Hochbrücke trennten sich unsere Wege für kurze Zeit. Pierre, André und Paul befuhren steilen Schotterpfad zum oberen Wanderweg. Die anderen Fahrer wählten den technisch einfacheren Asphaltanstieg. Hier kämpften Christian un ich erneut um die Bergwertung, welche Christian gewann während sich bei mir der linke Fuß spontan aus der Pedalbindung löste. Ein Gefühl, auf das jeder Biker sicher gut verzichten kann.

Den Trail am Kanalseitenarm absolvierten wir in zwei Gruppen. Die erste machte ein bisschen Stress, die andere legte eine ehr gemütlicher Gangart an den Tag. Hinter der Brücke kurz vor Pfadende ging mir auf unerklärliche Weise noch der Trail unter den Stollen aus und auch ich musste unfreiwillig mein Rad im Graben parken.

Es sollten nun noch ein Stück am Kanal und der Aufstieg zur Hochbrücke folgen bevor wir zur Belohnung bei Eismeyer in der Holtenauer Strasse einkehrten. Kurz vor der Futterkrippe mussten Christian und ich uns von Carsten noch vorwerfen lassen, dass wir nur noch das Eis im Blick hätten und so irgendeinen genialen Weg gekonnt umfahren hätten. Nun ja, zumindest mit dem Einskugelblick muss dem Mann hinter der Kamera wohl uneingeschränkt Recht gegeben werden.

Wenn ich mich recht erinnere übernahm Christian diesmal das Sponnsoring. Nochmals vielen Dank im Namen Aller. Als alle gestärkt waren ging es die Holtenauer Straße stadteinwärts bevor sich die Gruppe langsam trennte.
Carsten

der Eiskugelblick

Beitrag von Carsten »

:roll: und wie der Mann hinter der Kamera recht hatte :D
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