Tour vom 22.09.02

Berichte und Leidensgeschichten unserer Touren

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Jens

Tour vom 22.09.02

Beitrag von Jens »

Tour vom 22.09.02

Am 22.09. traf sich mit André, Dago, Gerrit und mir (Jens) exakt die gleiche Besetzung der letzten Sonntagstour an der Bresthalle. Nach dem obligatorischen Warten bis 10.10 Uhr fuhren wir dann zügig ab in Richtung Westensee und die Geschehnisse konnten ihren Bikeschieberei nehmen.

Über die Hamburger Chaussee ging es vorbei am Vorderen Russee und über die Trails an der Eider. Den Westensee erreichten wir von Russee aus über eine längere Asphaltpassage, die alle im einwandfreien Zustand hinter sich brachten.

Endlich im Unterholz am Westensee angekommen ging es dann voller Elan auf die Trails. Wir steuerten unmittelbar den technisch anspruchsvollen Pfad direkt am Wasser an. Nachdem wir ein kleines Rinnsal durchquert hatten und ich aus irgendwelchen navigatorischen Gründen vorn fuhr, sollte das wahrscheinlich dümmste Ereignis der Tour passieren. Ich wand mich also so durchs Unterholz als mein jeher Vorwärtsdrang durch ein lautes „Raattschhh“ doch beträchtlich an Dynamik verlor. Noch bevor ich die Lage überhaupt voll überblicken konnte, durfte ich das laute Gelächter meiner Mitradler vernehmen. Was war also geschehen?? Nun ja, irgendso ein hinterhältiges Gestrüpp hatte nach meiner langen Radhose gegriffen, während ich einfach weiter fuhr. Als Ergebnis hatte schließlich das Material nachgegeben und den Blick auf meine zweite Radhose durch ein ca. 30 cm langes Loch über meinem Oberschenkel freigegeben. Dies alles trug doch sehr zur allgemeinen Erheiterung bei, was mich deswegen auf die Idee brachte, den nahen und bekannter Maßen allseits beliebten Tüteberg doch noch mit in die Tour einzubinden.

Doch bevor wir diesen Koloss in S-H ansteuerten, sollten wir noch mehrfach die Gelegenheit bekommen unseren Mann zustehen. André nutzte den Westenseetrail dann auch gleich noch mal für einen harmlosen Sturz. Eine solche Geltungssucht konnte ich natürlich nicht durchgehen lassen. Durch extreme Bike-Beherrschung schaffte ich wenige Meter später doch tatsächlich einen Überschlag, bei dem es mir gelang, Vorbau und Lenker meines Velo mir dermaßen heftig auf die Brust zuschlagen, dass wir erst mal eine Pause einlegen mussten, um unsere Wunden zu lecken.

Als es dann weiter ging und ich zu meinem eigenen Überraschen auf die Idee kam, die Gelegenheit beim Schopf zupacken und auch noch zwei weitere Erhebungen vor dem Tüteberg anzusteuern, um Gerrits Höhenmeterzähler auch mal die Chance zum Zählen zugeben, rückten schon die nächsten Ereignisse näher. Nachdem der erste Anstieg überwunden war, warteten wir auf den etwas zurückgefallenden Dago. Diese Zeit wurde von Gerrit, André und mir zur Erholung, vom unglücklichen Dago zum mehrmaligen Übergeben genutzt. Wir er uns später glaubhaft versicherte, war dies kein Zeichen völliger Erschöpfung, sondern eher die Rache eines „sehr amtlichen“ Frühstücks.

Bevor Anhöhe Nr. 2 dann von allen ohne besondere Vorkommnisse genommen wurde, nutze André die Abfahrt von Anhöhe Nr. 1 für einen erneuten glücklicherweise, nicht sehr schmerzhaften Sturz. Nachdem André wieder im Sattel saß, beschlossen wir ab jetzt einfach nicht mehr zu stürzen, was uns auch gelingen sollte.

Am Fuße des Tüteberges trennte sich unsere Gruppe, denn André und ich beschlossen den Berg eher sportlich unter die Stollen zu nehmen, während Gerrit und Dago die Sache mehr auf sich wirken lassen wollten. Also Gabel Lock-Out rein und Berg rauf!!! Belohnt wurden André und ich mit einem mittelprächtigen Regenschauer, welcher uns noch eine ganze Zeit lang begleiten sollte als wir die Bank auf dem Berg erreichten. Die Wartezeit auf unsere Mitstreiter verbrachten wir Energieriegel kauend in feuchten Bikeklamotten im Dauerregen. Ein Traum!!

Bevor wir Achterwehr erreichten füllten wir noch rasch die Trinkflaschen in einer Gaststätte auf.
Von Achterwehr aus ging es an den Flemhudersee. Welchen Trail wir hier fuhren braucht wohl nicht geschrieben zu werden.

Weiter ging es zur Fähre nach Landwehr und am Kanal entlang bis zur alten Hochbrücke. Hier gingen wir auf die Eckernförder Straße, die wir noch gemeinsam bis zum Max fuhren. Obwohl wir es uns nach dieser 55,54 km langen Tour sicher verdient hätten, verzichteten wir auf das obligatorische Eis, um unseren feuchten Klamotten möglichst schnell entfliehen zu können. Das Stundenmittel dieser Tour betrug 20,10 km/h.
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