Freitag, 10.06.05 Harz...der Brocken ruft !

Berichte und Leidensgeschichten unserer Touren

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Carsten

Freitag, 10.06.05 Harz...der Brocken ruft !

Beitrag von Carsten »

:shock: Was für ein Brocken !

Der Vorabend oder besser gesagt die Nacht vor unserer ersten Harztour war nicht gerade von schlechten Eltern und es wurde richtig nett gefeiert. :oops: :oops: :oops:
Der eine oder andere von uns kannte den Harz ein bisschen, vielleicht vom Wandern oder auch vom Radfahren, aber auf dem Brocken war noch keiner. So war es dann für alle Beteiligten die Erstbefahrung.

Jens unser Dentist gab am Vorabend die Uhrzeit für den Abfahrtszeitpunkt an, um 09:00 Uhr sollte es losgehen. :? Der eine oder andere hatten Probleme mit ihrem Kopfumfang, dennoch waren alle wohl auf, begeistert und richtig motiviert. :oops: :oops:

Karl-Heinz kam pünktlich von seinem Hotel runter (jedenfalls stand das Hotel morgens noch :wink: :wink: ), während Jens, Tilmann, Sven, David, Arne, Baumi und ich ihre Räder noch vorbereiteten. Der erste Weg führte uns erst einmal in das Touristenbüro, obwohl Baumi die Tour fertig für GPS ausgearbeitet hatte, könnte es ja möglich sein, das wir noch was besseres hätten finden können. Nette Damen erzählten uns viel, aber unser Entschluss stand dann fest...rauf zum Brocken und keiner wusste was kam. 8)

Die Tour auf den Brocken startete unter dem Motto „Quäl Dich, Du Sau !“. :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Fremd in diesem Ort hatten wir natürlich trotz GPS einige Orientierungsprobleme. Die Strassen lagen eng zusammen, immer wieder unterrochen durch kleine Felskämme. So fuhren wir natürlich erst einmal die falschen Weg rein und endeten in einer Sackgasse. Arne hin dessen rollte mal wieder anfangs sehr locker, halt das „Arne30miuntenanfangstempo“. :o Via Karte und GPS fanden wir unseren Standort und beim Runterfahren entdeckte David den Wanderweg. Also hoch da...gleich eine kleine Wand, ein schmaler Trail ähnlich wie eine Furt, nur eben bergauf. Nett zufahren, technisch eigentlich einfach, aber viele hatten noch Probleme mit ihrem Gleichgewicht. So plumpste dann erst mal Baumi, wenig später folgte ich zu Boden. Zum Glück nur kleine blaue Flecken, wie wir am Abend feststellten.

David zog seine Bahnen und fuhr dort hoch, als wenn dort überhaupt nichts wäre. :D :D :D Sven schien das auch nicht gerade ein wenig zu belasten. Viel zu warm angezogen, folgten die anderen, wobei einige von uns Überhitzungsprobleme bekamen. Aber ich denke, das war ehr das Ausschwitzen der „Schwarzen Sau“. :roll: :roll: :roll: Also wurde sich einigen Sachen entledigt. So kamen wir an eine Weggabelung, hier führte der Baumann Weg aber in eine andere Richtung. Wir befuhren den Wanderweg entlang des Schmeldewasser’s, einem kleine Bach, der wir die nächsten Kilometer folgen sollten. Endlich ein bisschen leichte Entspannung und die Pulswerte kamen wieder zu Ruhe. Wirklich traumhaft hier zu fahren ! Das GPS sah jetzt eine Änderung vor, der „Magdeburger Weg“ sollte uns gen Torfhaus führen. Hmmm, war der nicht mit einem extrem Schwierigkeitsgrad angegeben ? Das sollten wir wenig später auch erfahren. :idea:

Jedenfalls ein schmaler Trail, links steil bergab und rechts entweder felsig oder wiesenhaft bergauf, gespickt mit vielen Steinen und technisch sehr anspruchsvoll. Unsere Reifen hatten wohl doch zu viel Luft ! Hinundwieder immer leichte Schiebe- oder Tragepassagen machte ein fahren wirklich unmöglich. Aber es brachte unheimlichen Spaß. Jeder gab sein Bestes ! Eine tolle Gruppenarbeit, keiner ließ den anderen zurückfallen. :D :D :D

Die Gruppe hatte schon einige Zeit im Sattel und kilometertechnisch überhaupt noch nichts geschafft. Als Flachlandtiroler für uns ein bisschen ungewöhnlich. Am Ende des Magdeburger Weges kam die Bundesstrasse, die es ca. 500 Meter bis zum Torfhaus zu bewältigen galt. Hier dann die direkte Einfahrt zu Befahrung des Brockens. Irgendwie war das mit 8,8 km von Torfhaus aus gesehen. Wieder ein Trail entlang eines Baches, den Luisenklippen und des Quitschenbergs. Ein breiter ausgebauter Wanderweg in Form einer Wandererautobahn, es ist eben der Hauptwanderweg auf den Brocken hinauf. Ständig ansteigend bewältigten wir Höhenmeter um Höhenmeter. Schließlich kamen wir in eine Weltuntergangsgegend. Von dort aus hatten wir den ersten direkten nahen Blick auf den Brocken. Der breite Wanderweg führte dann auf einen alten mit Betonplatten gelegten Grenzweg. Die Steigung nahm ständig zu, und diese Platten machten einen das Befahren nicht gerade einfach. Weiter oben erreichten wir dann die Trasse der Eisenbahn, parallel führte der Wanderweg dann direkt an den Schienen entlang. Schade nur, das aufgrund der Holzbeplankung des Wanderweges kein flüssiges fahren möglich war. Ein ständiges Absteigen und Tragen des Bikes war erforderlich. :wink:

Ein paar Fotos mit der alten Eisenbahn wurden gemacht und endlich erreichten wir die asphaltierte Trasse, aber die letzten Meter hatten es wirklich in sich. Die Gruppe sprengte auseinander, jeder fuhr sein Tempo.
Meter für Meter erkämpften wir uns das Ziel, hier und da holten wir Radfahrer ein, ich weiß nicht mehr wie viel Prozent es waren, aber es war einfach heftig und das selbst auf Asphalt. Dann war „ER“ endlich erreicht, wir waren in Norddeutschland auf 1142 Meter, irgendwie doch imposant. 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8)
Hier und da wieder die typischen Andenken-Fotos und die Weiterfahrt sollte über den Eckerstausee erfolgen.

Auch nicht schlecht was uns dort erwartete. So stürzten wir uns mit fazinierenden Blicken auf den Nordostharz in eine über 3 km lange Abfahrt, die es allerdings galt, auf den alten Betonplatten eines Grenzweges zu befahren. Die Rillen machten richtig Respekt, die Bremsscheibenfahrer entnahmen ihrer Bremse gewisse Überhitzungsdüfte. Selbst die V-Brake und Magura Fahrer mochten ihre Felgen nicht mehr anfassen. Selbst die grünen Magurabremsbeläge schmolzen auf der Felge und waren sichtlich zu erkennen. :( :( :(

Kurz vor dem Stausee angekommen wurde kurz der Trail abgestimmt, wie gefahren werden sollte. Wieder ein fazinierender Downhill der uns dort erwartete. Ich als Fullyfahrer kam wieder in meine alten Downhill-Leidenschaften zurück und liess es mit dem Bock mal so richtig krachen. Selbst Wanderer schienen sichtlich begeistert von dem Tempo wie die anderen und ich die Passagen in einem riskanten Tempo herunter preschten und dieses mit einem „WOW“ belohnten. :shock:
Auf der Staumauer gabs ne kleine Sightseeingpause bevor es Richtung Torfhaus zurück ging, hier sollten wieder einige Höhenmeter bergauf gemacht werden.

Oben angekommen nahmen wir das nächste Cafe und setzten uns in die Sonne. Kaffee und Cappucino sollte es werden, dazu nahmen wir die für Torfhaus bekannten Windbeutel. Aber was uns da erwartete, das war wahrlich ein Hammer. Das sah ja aus wie ein 1 Kilo Windbeutel, eine mächtige Grösse, die es zu verzehren galt. :shock: :shock: :shock: :shock:

Für die Rückfahrt ging es über den Torfhausparkplatz in einen kleinen seitlichen Trail, fast unscheinbar, anscheinend wenig gefahren wieder in einen sehr schönen technischen Downhill, die große Hochharzstrasse wurde gequert. Dann wurde der Ochsenberg links liegen gelassen und so stiessen wir auf einen gewaltig langen Asphaltdownhill der uns mit wahnsinnigem Tempo zum Okerstausee führen sollte. Man lese und staune, ganze 70km/h wurden erreicht. Baumi schien liegend auf dem Rad den Highspeed erreicht zu haben. :D

Die Beine wurden allmählich schlapp, aber den direkten Weg über die Strasse wollten wir dennoch nicht nehmen, so fanden Tilmann und ich einen kleinen Traileinstieg direkt unten am Stausee und die anderen folgten uns sofort. Wirklich nett zufahren, wieder mal ein kleines schönes hakeliges Teil direkt am Wasser. Ein bisschen rauf und runter und schöne enge Kurven und schon waren wir wieder in Altenau angekommen.

Fazit: genaue 50 km, 1122 Höhenmeter bergauf ! Und mit dieser Gruppe kann man alles Fahren, es unwahrscheinlich Spaß gebracht.
Carsten

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