Es sind 14,9 Grad und es regnet gerade mal wieder in Strömen. Der 20.07. scheint kein optimaler Tag für eine MTB-Ausfahrt zu sein. Ich mache mich trotzdem fertig und entdecke einen Nagel in meinem Hinterreifen. Als ich ihn aus dem Gummi ziehe, bleibt aber alles gut, denn Luft entweicht nicht.
Bei bo angekommen habe ich noch die Hoffnung auf eine kurze Runde im Projensdorfer allein mit dem Rocky. Aber meine Hoffnung löst sich schnell in Luft auf. Tilmann erscheint und sieht verdammt nach mountainbiking aus. Es gibt also kein zurück mehr. Im Weiteren erscheint noch Jörn. Nun sind wir zu dritt und können auch schnell noch einen Schlauch am Rad von Tilmann wechseln. Es ist 18.10 Uhr als wir aufbrechen und ein abgehetzter Barry erscheint. Nun sind wir zu viert. Bei dem Wetter eine ganz gute Beteiligung. Es hat auch gerade wieder aufgehört zu regnen.
Über Kronshagen und Mettenhof geht es erst mal nach Schönwoldt. Den Plan mit der kurzen Runde habe ich aufgegeben. Es scheint wirklich zu klappen, dass wir das schlechte Wetter umfahren. Von Schönwold aus geht es via Schotterweg zur Eiderbrücke und dann hoch nach Hohenhude. Ich leide permanent an dem Wahn hinten Luft zu verlieren. Das Rad fährt auch scheinbar schwammiger als sonst.
Kurze Zeit später erstürmen wir die Steigungen an der Hohburg und fahren weiter in Richtung Wrohe. Oben auf dem Berg reichen dann wenige Blicke zurück nach Kiel, um uns die Tragweite unseres Handels vor Augen zu führen. Der Himmel über Kiel ist schwarz, alles sieht verdammt nach Weltuntergang aus. Wir beschließen, den Blotenberg auszulassen und uns auf die anderen beiden Wellen „Ossiberg“ und Tüteberg zu konzentrieren. Beide werden wie bei der Baltic-CTF in einem Rutsch gefahren.
Auf dem Tüteberg legen wir eine Rast ein und versuchen die Wetterlage zu deuten. Der Himmel über Kiel ist nun nicht mehr schwarz, sondern nur noch dunkelgrau. Wir machen uns auf den Rückweg. Wobei der Tüteberg noch komplett zu ende gefahren wird. Rein nach Westensee und unsere nächste Etappe folgt dann über die Badestelle über Felde nach Achterwehr. Der Himmel ist wieder schwarz, ich meine sogar dunkelschwarz.
Kurz hinter Achterwehr an der Eider erwischt uns das Wetter. Wir retten uns noch bis unter die Autobahnbrücke und warten ab. Die Zeit vergeht und die Gespräche kommen. Langsam verlieren wir die Hoffnung trocken nach Kiel zurück zu kommen. Also wird kurze Zeit später unser letztes Teilstück in Regenjacke in Angriff genommen.
Flemhude, Quarnbek Stampe, Melsdorf und alles bei strömenden Sonnenschein. Die ersten Klagen über nasse Füsse kommen. Mein Rocky schwimmt hinten immer mehr, aber ich will nicht pumpen. Nicht bei dem Wetter. Kurz vor Mettenhof trennt sich Tilmann von uns, um direkt nach hause zu fahren. Wir anderen setzten unsere Fahrt über Kronshagen nach Kiel fort. Dort trennen auch wir uns schließlich.
Trotz einer super Tour mit 54,39 Kilometern, lustiger Stimmung und einem 22,98 er Schnitt ist meine Laune nur mäßig. Ich glaube, ich hasse diesen Michelin-Superreifen! Vor der Haustür ändert sich allerdings meine Gemütslage. Mein Reifen hat keinen Hauch Luft verloren. Nein, es ist das Sattelgestell, es ist einseitig gebrochen. Na Danke.
Jens
