KN vom 20.07.2006 - Die Medienstars

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Hauke

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Mit Apfelschorle wird aus der Tour keine Tortour

Beim Bundes-Radsport-Treffen schützen sich die Radfahrer vor der Hitze

Von Jennifer Ruske

Hassee – 100 sportliche Kilometer liegen vor ihnen – und das seit einer Woche jeden Tag wieder. Trotz der Hitze setzen sich die Teilnehmer des Bundes-Radsport-Treffens auf ihre Velos und erkunden in Tagestouren von Kiel aus – in flottem Tempo – die Umgebung. Wie sie sich dabei vor der Sonne schützen und was „normale“ Radfahrer gegen die Sonne tun können, verrieten sie am Rande der gestrigen Tour von Hassee nach Neumünster und zurück.
Kurz vor acht Uhr treffen sich die bundesweit angereisten Radler vor der Helmut-Wriedt-Halle in der Rendsburger Landstraße in Hassee. An rund 250 Rennrädern und Mountainbikes werden die Trinkflaschen mit Apfelschorle und Iso-Getränken noch mal kontrolliert, einige Radwanderer und Radtourenfahrer tupfen sich Gesicht und Arme mit Sonnenmilch ein. Über 30 Grad sind für den Tag angekündigt. Um 9 und um 10 Uhr starten die Fahrer Richtung Neumünster, direkt in die Mittagshitze hinein. Da gilt es, entsprechend ausgerüstet und vorbereitet zu sein, denn der Fahrtwind hilft bei solchen Temperaturen nicht gegen die pralle Sonne. „Wir fahren nicht auf Tempo oder auf Rekorde“, sagt Organisationsleiter Bernd Schmidt von der Radsportgemeinschaft Kiel, die aus Anlass ihres 110. Geburtstages das Bundes-Radsport-Treffen in diesem Jahr zum ersten Mal in Kiel ausrichtet.
Der Tipp, „ruhig und gemäßigt fahren“, gilt auch für alle anderen Radler, die in der Sommerhitze unterwegs sind. Viel Trinken ist die zweite Regel, die alle Teilnehmer befolgen. Fast jeder hat mindestens eineinhalb bis zwei Liter Wasser am Rad, viele tanken auf der Strecke noch mal nach. „Bei den Temperaturen und bei der Leistung reichen die üblichen, empfohlenen eineinhalb Liter Wasser am Tag nicht aus“, sagt Mountainbiker Carsten Scheibe von der Radsportgemeinschaft Kiel. Er und seine Kollegen rechnen mit mindestens eineinhalb Litern pro Stunde. Weil die Tour der Mountainbiker durch den Wald geht – und Einkaufsmöglichkeiten dort eher selten sind –, sind sie mit einem prall gefüllten Trinkrucksack unterwegs. Der enthält einen verschließbaren Behälter aus Plastik, an den ein Trinkschlauch befestigt wird. Zudem haben Notfallset, Sonnenmilch, Handy und Geld in dem Rucksack ebenfalls Platz. „Das ist bei unseren Touren praktisch“, sagt auch Hauke Dammers vom Team RG Kiel. „Rechtzeitiges Trinken“, empfiehlt Bernd Keul (Hamburg) allen Radfahrern in diesen Tagen. „Mindestens alle 15 Minuten sollte man einen Schluck trinken“, ist seine Devise. „Sonst trocknet der Körper aus.“ Er löst zudem oft eine Magnesium-Brausetablette in Wasser auf. „Das ist gut für die Muskeln.“
„Eincremen ist ebenfalls wichtig“, sagt Werner Wiencken (72, Duisburg) und reibt sich das Gesicht und den Haaransatz noch mal ein. Ein Helm mit guter Lüftung schützt nicht nur vor Verletzungen, sondern auch vor der Sonne, weiß Günther Peters (67, Berlin, über 20000 km im Jahr per Rad unterwegs). Am Körper sorgt Funktionskleidung dafür, dass der Schweiß nicht auf der Haut bleibt, sondern aufgesogen wird. „Wichtig ist noch, wenn möglich, im Schatten zu fahren und bei langen Strecken genug Pausen einzulegen“, sagt Sönke Hennings (55, Husum). „Man sollte sich nicht von der Gruppendynamik anstecken lassen und allen hinterher rasen, sondern auf seinen Körper hören.“ Dann wird aus der Radfahrt in diesen sonnigen Tagen eine nette Tour – und keine Tortour.
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Ein großer Plastikbehälter verbirgt sich im Inneren des Trinkrucksackes. Fotos JR
Ein großer Plastikbehälter verbirgt sich im Inneren des Trinkrucksackes. Fotos JR
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Gegen die sommerliche Hitze hilft beim Sport und beim Rad fahren nur viel Trinken. Die Mountainbiker des Teams RG Kiel – David Eder, Hauke Dammers, Carsten Scheibe, Karl Heinz Peers und Sven Brunke (von links) – haben auf ihrer Tour mit Wasser prall gefül
Gegen die sommerliche Hitze hilft beim Sport und beim Rad fahren nur viel Trinken. Die Mountainbiker des Teams RG Kiel – David Eder, Hauke Dammers, Carsten Scheibe, Karl Heinz Peers und Sven Brunke (von links) – haben auf ihrer Tour mit Wasser prall gefül
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