08.08.04 RTF in die Holsteinische Schweiz ab SE

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Jens

08.08.04 RTF in die Holsteinische Schweiz ab SE

Beitrag von Jens »

Am 08.08.04 war es wieder mal soweit. Die Mountainbikes blieben im Stall und wir zogen, die Rennräder im Schlepptau, nach Bad Segeberg, um ein wenig RTF zu fahren. Ein wenig? Ok, wir sind schon die 157 km Runde gefahren.

Mit von der Partie waren Felix, André, Karl-Heinz, Jan S., Jens Kußler, vier Typen aus Bad Oldesloh (allesamt RV Trave) und ich. Die Devise hieß ganz klar: Wir fahren zusammen, komme was da wolle. Karl Heiz hatte die Vision, eine RTF erst ca. 30 Minuten nach dem offiziellen Start zu befahren. Hierdurch sollte größeren Tumulten aus dem Weg gegangen werden. Außerdem wollten wir so die Gewissheit haben unter uns zubleiben. Nicht das wir nun unter akuter Kontaktarmut leiden oder sonst wie verklemmt sind , aber die zahlreichen Stürze, die wir so auf unseren letzten RTFs zusehen bekommen haben, lassen einen doch schon mal nachdenklich werden.

Bei super Sonnenschein ging es also für uns um 9.30 Uhr los. Kurz hinter Bad Segeberg formierten wir uns in Zweierreihe und ab ging die Post. Bereits in dieser Phase fuhren wir die ersten Fahrer aus den beiden offiziellen Startblöcken auf. Alles klappte wie geplant, denn von diesen Fahrern konnte keiner unser Tempo mitgehen und so die Harmonie in der Gruppe gefährden.

An der ersten Kontrolle traf uns dann der Schlag, denn die Einsamkeit sollte schnell vorübersein. Ich glaube man kann schon fast von Volksfeststimmung an dieser Versorgung sprechen. Geschätzte 200 Fahrer hielten sich hierauf und plünderten das Büfett.

Weiter ging es dann für uns in einer größeren Gruppe. Wie üblich wollte niemand außerhalb unserer kleinen Gemeinschaft im Wind fahren. Aber sei es drum, einige fielen aus der Gruppe raus, andere konnten sich halten, aber alle fuhren vernünftig.

An der zweiten Kontrolle verließen uns dann leider Jens Kußler und zwei der Oldesloher. Andere Fahrer hatten wohl Gefallen an uns gefunden und verharrten beharrlich an der Kontrolle, um gemeinsam mit uns weiter zu radeln.

Als die dritte Kontrolle nahte und die Mittagshitze uns langsam gar kochte floss der Schweiß in Strömen und die Sätze wurden merklich kürzer. Zu allem Übel ging es tatsächlich, wie ja schon der Name dieser RTF hätte vermuten lassen müssen, immer mehr rauf und runter. Etwas demoralisierend war schließlich das Passieren des Stocksees. Herrlich blaues Wasser versprach eine Abkühlung. Wir blieben aber standhaft und strampelten weiter. An der Versorgung gab es zur Belohnung und Erfrischung eine warme Suppe. Wir lehnten dankend ab. An der Trennung verließen uns die letzten beiden verbleibenden Oldesloher. Ich meine nun waren wir fast unter uns.

Tatsächlich erreichten wir dann in geringer Anzahl auch Versorgung 4. Diese lag nett im Schatten und alles war gut. Trinkflaschen wurden aufgefüllt und ein wenig Nahrung gefasst. Um meinen Eiweißhaushalt wieder ins Lot zubringen, wählte ich ein Stück Rosinenbrot mit einer Wespe als Belag. Leider war das Tier nicht begeistert von meiner - zugegeben auch eher unfreiwilligen - Entscheidung es zu verspeisen und stach mich sogleich in die Lippe. Ein weniger schönes Erlebnis. Die Lippe schwoll an, die Wespe entkam. Irgendjemand hatte tatsächlich etwas gegen Wespenstiche dabei. Ich nahm das Zeug und wir fuhren weiter.

Im Folgenden wollte Bad Segeberg aus meiner Sicht nicht näher kommen. Karl-Heinz fing an zu der Zahl auf den Verkehrschildern eine weitere Zahl zwischen 1 und 30 zu addieren und wurde nicht müde, diese Summe auch gut hörbar zu verkünden. Man sieht, es wurde mit allen Mitteln gekämpft. Als das Ortsschild Bad Segeberg dann doch noch in Sicht kam, hatte Felix, der als einziger immer noch frisch wirkte, nichts Besseres zu tun, als einen Sprint bis zum Ziel zu fordern. Jan stieg sofort darauf ein und beide preschten gen Horizont. Da dieser Sonntag wohl ein toller Tag zum Sterben war sprang meine Kette wie von Geisterhand aufs große Blatt und der Spaß begann. Felix erwischte ich noch, aber Jan war kaum noch zusehen. Felix ließ sich nun zu Karl-Heinz und André zurückfallen, bevor er erneut antrat und an mir vorüberschoss, um Jan abzufangen. Ich glaube, er hat es geschafft. Mir blieb hier nur der 3. Platz, doch bevor ich meinen Fuß richtig aus dem Pedal hatte waren auch André und Karl-Heinz schon da.

Es gab nun noch nett Cola und Kuchen, bevor wir in unseren Autos bei ca. 1000 Grad gefühlter Innenrautemperatur weiter schwitzten.

Jens
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