26.03.06 Baltic CTF ab Felde

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Jens

26.03.06 Baltic CTF ab Felde

Beitrag von Jens »

Heute ist unsere erste von insgesamt sechs CTFs in 2006 über die Bühne gegangen. Die anderen fünf CTFs finden im Rahmen des Bundesradsporttreffens in Kiel statt. Leider hatte das Wetter kein Einsehen mit unserem Anliegen. Mit anderen Worten es regnete bis ca. 12 Uhr. 19 wirklich tapfere Teilnehmer fanden sich um 10.00 Uhr an der Schule in Felde ein. Betreut wurden die Teilnehmer von insgesamt sieben Guides der RG-Kiel. Ich habe die Gruppe über die 38 Kilometer Distanz geführt und kann somit auch nur über die dortigen Ereignisse schreiben. Mit 6 Mann und einer Frau machten Jörn und ich uns auf den Weg in die Westenseeregion. Bereits auf dem Sportplatz an der Schule hatten wir Teile der langen Distanz aufgefahren. Aber auch die Starter dort ließen es bei den tiefen und zum Teil eisigen Bodenbedingungen etwas ruhiger angehen, als wir es eigentlich geplant hatten.

Den Anschluss zu dieser Gruppe verloren wir allerdings gut 400 Meter später wieder. Unsere Quotenfrau hatte wohl eine Rille auf der eisigen Fahrspur übersehen und war in eine Pfütze gestützt. Wenige Meter später musste sie leider einen erneuten Bodenkontakt hinnehmen. Ich und die meisten Leute, die ich so kenne, wären spätestens hier ausgestiegen. Nicht so jedoch unsere Quotendame. Tapfer überstand sie auch den Rest der Strecke. Respekt!!!

Nach dem Gerutschte ging es zunächst auf der Straße weiter. Alles lief gut, obwohl es sich abzeichnete, das wir besser mit zwei Gruppen auf der kurzen Distanz gefahren wären. Aber auch die Situation bekamen wir in den Griff. Ich habe das Tempo mit einer Hand voll Fahrer auf den Trialstücken etwas angehoben und Jörn passte hinten auf. Mit ein wenig Warten hier und da konnte die Gruppe aber zusammen bleiben. Ich hoffe, jeder Starter auf der kurzen Distanz fühlte sich stets gut betreut.

Der Trail am Flemhuder See wurde sichtlich von jedem genossen. Ein weiteres Highlight waren ganz klar die Spühlfelder. Ob sich hier jeder wirklich freute, weis ich jedoch nicht. Zwar bot die Strecke herrliche Trails, aber der Boden war schon recht derbe. Zeitweise konnte man von einer zähen Pampe sprechen. Mittendrin statt nur dabei war die ungeschriebene Devise unserer Gruppe. Manchmal waren wir allerdings ein bisschen zu tief drin im Schlamm und Moder der Wege. Durchgekommen sind aber Alle.

Die Befahrung des zweiten Teils der Spühlfelder stellten wir jedem Fahrer anheim. Baumi, der noch kurz eine Art Kriegsbemalung mit einer Hand voll bester Spühlfelder Erde auftrug, führte einen Teil der Gruppe bis zum Wall bei Großnordsee. Wir anderen befuhren relativ problemlos den zweiten Teil der Felder. Als einziger meisterte hier ein sichtlich vergnügter Jörn den ersten Anstieg auf den Wall.

Als wir die Gruppe um Baumi wieder hatten, ging es zur Versorgung zur Schule. Zum Glück war der Wasserschlauch schnell zur Hand und wir konnten wie Arne sagte ein sehr billiges und auch wirkungsvolles Gewichtstuning an den Rädern durchführen. Der Dreck flog nur so und so manch eine Schaltung erinnerte sich an ihre Bestimmung. Auch der warme Tee von Gustav und seinen Helferinnen fand regen Absatz.

Gut gestärkt sollte nun zunächst ein Stück auf der Straße folgen, bevor das nächste Highlight, der Mt. Tüte mit seinen gierigen 79 Höhenmetern, zu erklimmen war. Zunächst ließ sich das Ungetüm des Nordens auch ganz gut befahren. Hinter der ersten Forte war dann allerdings Schluss mit lustig. Vereinzelt gab es hier und da ein paar Versuche zu fahren, aber die Reifen drehten meist durch und so schob fast die ganze Gruppe den Berg hoch. Oben konnte man leider nicht wirklich etwas sehen so dicht war die Suppe. Allerdings hatte die Szene eine ganz eigene Atmosphäre. Der Schnee dampfte förmlich bei dem Tauwetter und wenn man wollte konnte man sich fast Einreden über den Wolken zu sein. Einige wollten und der Stimmung tat dies keinen Abbruch, ganz im Gegenteil.
Die Abfahrt vom Tüteberg gestaltete sich recht anspruchsvoll. Gerade in einem recht engen Stück zwischen zwei Stacheldrahtzäunen hindurch lag noch viel Schnee und der Boden war vereist. Eigentlich wollte ich schieben, aber mein Rad wollte fahren. Ich musste mich beugen. Mit einem Fuß auf dem Boden und auf dem Oberrohr sitzend ging es mit angezogenen Bremsen gen Tal. Nicht lustig aber sehr spannend. Der Weg über die Wiese, welcher der letzte Teil der Abfahrt war, präsentierte sich zwar etwas uneben aber mit ein wenig Geschick konnte man das Rad gut bikeschieben lassen.

Wieder in Westensee fuhren wir zurück nach Felde. Diesmal nicht über die Straße sondern über ein paar Trails, die man einfach noch mitnehmen musste. Irgendwann erreichten wir dann recht ausgelaugt aber glücklich die Schule, wo heiße Suppe und eine warme Dusche warteten.

Mir hat es heute in Felde ein Menge Spaß und einige Erkenntnis und Ideen gebracht. Wenn sich ein Teilnehmer findet, der hier ein paar Worte los werden möchte, würden wir uns sehr freuen.

Jens
Quotenfrau

Baltic-CTF 2006

Beitrag von Quotenfrau »

Hallo Jens,

wie immer sind Eure CTF-Berichte megaschnell online und sehr unterhaltsam. Danke.

Mein unfreiwilliger Bodenkontakt gleich am Anfang fand vom Gefühl und von der Tiefe der Pfütze her allerdings eher in einem See statt. Es war wirklich die größte Pfütze weit und breit. Ich hatte auch kurzfristig ans Aufhören gedacht, doch dafür hatte ich nicht den ganzen Weg nach Felde gemacht. "Jetzt erst recht"; also wieder rauf aufs Rad.

Die Strecke war wirklich sehr anspruchsvoll und kostet enorm viel "Körner". Durch den Regen waren die Sichtverhältnisse durch die Brille alles andere als toll; mehrmalige Stopps zur Sichtverbesserung waren erforderlich. Ich hoffe, wir haben Euch trotzdem nicht zu sehr aufgehalten. Den Mt. Tüte werde ich wohl so schnell nicht vergessen; besonders die Abfahrt mit dem Stacheldraht links und rechts war nicht ohne. Danke noch einmal an Jörn fürs "Aufpassen".

Allen Widrigkeiten zum Trotz hat es Spass gemacht und wir kommen gerne wieder.

Viele Grüße

Heike und Stephan
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AG
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Beitrag von AG »

Moin!!

Ja, diese CTF war wirklich grenzwertig.
Ganz nach dem Motto " NUR DIE HARTEN KOMMEN IN DEN GARTEN".

Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht. Auch wenn ich zwischenzeitlich mal ans aufhören gedacht habe, bin ich froh durchgefahren zu sein.
Baumi und ich haben uns gegenseitig Mut gemacht und da wir geschworen hatten unsere Donnerstagstouren bei jedem Wetter zu fahren, konnten wir hier auf keinen Fall kneifen.
Vielen Dank noch einmal an die Guides, die Ihre Sache wirklich, wenn auch ein bißchen unterfordert, durchgezogen haben.
Im nächsten Jahr ( evntl. im Sommer ) können wir uns dann vielleicht mehr auf die schöne Landschaft konzentrieren.

Bis bald

Arne,

für die Insider "Durch-Matsch I"



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Baumi
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Beitrag von Baumi »

:oops: Jaja, der Schnee war fast weg!
Hat mir nur keiner erzählt, daß da jetzt Eis liegt. Und auf Eis fahren war noch die bessere Wahl. Nebenan gab es reifentiefe, kalte Fangopackung ...........

So ungefähr fühlte ich mich auf den ersten Metern. Bis ich mir Jörns markigen Spruch zu Gemüte führte: "Die 3 Stufen des Dirtbikens:
Stufe 1: Man umfährt jede Pfütze.
Stufe 2: Man durchfährt die Pfütze widerwillig.
Stufe 3: Man durchfährt die Pfütze mit Spaß und in voller Absicht."

Stufe 1 hatte ich am Sportplatz aufgegeben und Stufe 3 an der Eiderbrücke erreicht. Das hat mir sogar geholfen, das Rad stetig unter 14 kg zu halten. Auch der warme Tee an der Verpflegung bekam mir gut. Nur die Waffeln hätte ich lassen sollen. Die wollten nur ungern mit mir den Mt. Tüte hoch. Tja, und dann war da noch diese Abfahrt! Sven hatte mir im Vorfeld schon davon erzählt. Aber wir sind sie alle gesund als "Tripod" runtergekommen, trotz der kompletten Vereisung. Ich kann nur sagen, trotz aller Widrigkeiten war das 'ne gelungene CTF. Und ein super Fahrtechniktraining!

Gruß,
Baumi "Durch-Matsch 2"
Sven
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Beitrag von Sven »

Ich hab mich irgendwo auf Stufe 2-3 eingelassen...:-). Also wie wars...ich würde sagen: Grossartig!!

Es ging gut los nur das Wetter hat schon zugesetzt und wurde unterschiedlich bewertet. Nachdem wir, JensP, Tilmann und ich gemeinsam gestartet sind, haben wir uns dann auch in Stampe getrennt und neu aufgeteilt.

Mit schlußendlich 6 Mitstreitern ging es für mich dann also recht flott auf die 66 Kilometer Distanz. Gebremst wurden wir am Kanal von der Matsche auf dem trail haben uns aber darauf geeinigt es am Kanal unten etwas ruhiger angehen zu lassen. „Wo sind denn hier die Schiffe?“ fragte ein Radsportkollege der extra aus Lüneburg angereist kam. Kein Schiff zu sehn. Wir fuhren ein Stück die Biegung und *schwupp* schon kamen uns zwei grosse Containerschiffe aus dem Weiß entgegen was doch stark beeindruckte weil es sehr gespenstisch wirkte.

Ähnlich beeindruckend war auch der Flemhude Trail. Hier war der Untergrund schon etwas vorgezeichnet und tiefer aber eben auch ungebremste Begeisterung für die Strecke vorhanden. Ich mahnte dann auf dem Weg etwas zu verschnaufen und sich die Kräfte einzuteilen, weil „da noch was auf uns zukommt“.

Wir fuhren also die Spülfelder und ich hörte es einige Male hinter mir fluchen und schnauben. Zwischendurch schoß Karl Heinz ein Erinnerungsfoto und wir sahen noch glaub ich alle ganz gut aus.

Am Ende des Sandwegs haben wir kurz angehalten und die Ruhe genossen (und wegen PP:-). Weiter gings auf dem Ackerweg. Auch hier habe ich vorgewarnt aber daß es so heftig wäre, hätte ich nicht gedacht. Es war wie verhext. Wir hatten zwei Platten auf 1000m und wollten ja noch ein bißchen durch den letzten part der Spülfelder und zur Verpflegung gelangen.

So ging es dann aber dann doch zügig weiter und so konnten wir auch schon zum zweiten Teil um 13 Uhr starten.

Hier machte ich schon mal darauf aufmerksam, daß es noch ein bißchen zur Sache ginge aber die verbleibenden 6 waren wirklich sehr zäh und murrten nich und freuten sich auf die kommenden Anstiege.

Wir fuhren also über die Fango-Querung des Ahrentsees und durch den Schlamm-Wald um den sandigen Schmierweg nach Marutendorf zu nehmen..der Untergrund klebte förmlich am Stollen. Ein Blick in die Runde liess aber hoffen und so sind wir nach der Querung dann auf die Hoheburg, Wrohe-Anstieg und Blotenberg gefahren. Mittlerweile war es 14:30 und so entschlossen wir uns, den Tüteberg auszulassen. Die Luft war doch ein bißchen raus.

Um noch ein bißchen was abzufordern, fuhren wir aber noch mal an der Badestelle vorbei und sind die kleinen trails durch Felde bis zum Ziel und Startpunkt gefahren.

Meinen Respekt an die 6 Teilnehmer...harte Hunde!!!:D

Das Schönste kam von dem zähen Fahrer aus Kattenberg: "Das fühlte sich an wie ein Marathon" was ich also großes Lob für unser schönes Streckenprofil und für die tolle Veranstaltung werte.

Ich freu mich schon jetzt auf die nächste CTF. Das macht süchtig.

Gruß Sven

*derheutefreihatundsehrzufriedenmitseinemlattemacchiatoaufdercouchsitzt*
tschüss...man sieht sich!
Jens

Beitrag von Jens »

Felix hat noch weitere Bilder ins Album gestellt (CTF Serie 05/06). Das Blättern lohnt sich.

Danke Karl Heinz für die Bilder.

Jens
Tilmann

Die ruhigen 68er...

Beitrag von Tilmann »

Hier noch kurz der Restbericht der 68er Truppe: Jens P. und ich haben den Rest der Truppe (4 Mann, 1 Frau) über die schon oben beschriebene Strecke und die ebenfalls beschriebenen Streckenverhältnisse ab Stampe zunächst zur Versorgung nach Felde geführt. Ankunft dort nach 3 Stunden mit 2 Mann und 1 Frau (die beiden anderen wählten ab der Autobahnbrücke den direkten Weg auf der Straße (1x Platten, 1x Bremsversager)). 3 Mitstreiter beschlossen, die CTF hier zu beenden. Nach ausgiebiger Stärkung ging es mit 1 Mann (Bremsen repariert) und 1 Frau, jeder mit persönlichem Guide, auf die Zweite Runde. Hier folgten wir zunächst dem geplanten Bikeschieb, ließen dann bei langsamem Kräfte- und Bremswirkungsverlust die Hohburg und den Tüteberg aus und fuhren an der Strasse zurück nach Felde.

Tilmann.
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