6. Trenga-De Marathon in Clausthal-Zellerfeld 29.07.03

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Jens

6. Trenga-De Marathon in Clausthal-Zellerfeld 29.07.03

Beitrag von Jens »

Zum Marathon nach Clausthal-Zellerfeld hat es nur Felix und mich verschlagen. Beide wählten wir die 56 km-Runde. Die Anreise geschah zwecks Erkundung der Strecke schon am Vortag. Bei unserer Ankunft erfolgte dann auch gleich die erste Enttäuschung. Verwöhnt von Altenau erwarteten wir ein kleines Ausstellungsgelände und ein ansprechendes Start-Ziel-Gelände. Vorgefunden haben wir aber nur einen einzigen freiwilligen Helfer, der mit dem Absperren der Strecke beschäftigt war. Mit Training auf der Strecke war also erst mal nichts.

Als nächstes begaben wir uns zur Zeitüberbrückung bis zur entgültigen Streckenausschilde-rung auf die Suche nach einer Unterkunft. Leider waren einige Anläufe nötig, bis wir schließ-lich auf einem alten Bauernhof ein Obdach fanden. Für schlanke € 18,- wurde neben einem ebenso schlanken Frühstück immerhin reichlich Geweihe und sonstige Tierbestandteile an Wänden und Böden geboten.

Gegen frühen Nachmittag lockte es uns dann aber doch auf die Strecke. Wer die glorreiche Idee hatte die komplette Strecke zum Training zu nutzen, weiß ich allerdings nicht mehr. Der Vorteil lag aber mit der Erkundung aller möglichen Schlüsselstellen klar auf der Hand und ganz nebenbei konnten wir auch am eigenen Leib erfahren, was 300 Höhenmeter mehr im Vergleich zum letzten Marathon bedeuten. Es sei nur so viel erwähnt, dass der Tag nach die-ser Aktion mit einem Besuch der Dusche, des örtlichen Italieners und der Betten unser Unter-kunft ein rasches Ende fand.

Am Renntag herrschte dann doch die gewohnte Parkplatz-Anarchie im Start-Zielbereich. Zum Abstellen der KFZ wurde einfach zur Begeisterung aller anderen Verkehrsteilnehmer die nahe gelegene Landstraße genutzt. Diese diente natürlich auch zum Umziehen, Räder zusammen-bauen und zum obligatorischen Warmfahren der edlen Rennboliden. Von letzteren waren dann auch zahlreiche vertreten, so dass ich den Eindruck hatte, das Starterfeld wäre etwas professioneller als noch in Altenau.

Der Start folgte für alle Distanzen zur gleichen Zeit, so dass es in dieser frühen Anfangsphase zu zahllosen Rempeleien kam. Auch wird mir die erste Geröllabfahrt ewig in Erinnerung bleiben. Ich fuhr über diverse herrenlose Trinkflaschen durch eine dichte, die Sicht erheblich einschränkende Staubwolke vorüber an zahllosen plattenflickenden Bikern. Ein Highlight war auch der Irre, der in diesem Chaos an mir vorüber schoss, nur um sich dann gleich darauf zu überschlagen.

Im weiteren Bikeschieb wurde es dann etwas ruhiger, denn die Strecke mit ihren ca. 1350 Hö-henmetern setzte den meisten, wie auch mir, doch erheblich zu. Erschwerend kam hinzu, dass die Ausschilderung wirklich sehr schlecht war. Meist ging es über breite Forstwege, welche durch harte meist mit losem Gestein bedeckte Abfahrten unterbrochen wurden. Wir hatten also unseren Spaß.

Noch erwähnt werden muss eine von Heerscharen von Fliegen bevölkerte 500 Meter lange Tragepassage, welche bei 33% Steigung doch so manchem Biker die Kräfte raubte. Aber nach dieser Strapaze lockte die verdiente, leider einzige Versorgungsstation mit reichlich Power-barprodukten und Bananen.

Auf den letzten 5 Kilometern fand ich später zwei Leidensgenossen, die mit mir die noch zu bezwingenden Steigungen unter die Stollen nahmen. Kurz vor dem Bikeschieb zog das Tem-po dann noch mal an und der Kampf um Platz 152 war entfacht. Schnell war die Gabel auf dem nun den Schotter ablösenden Asphalt blockiert, die Kette nach rechts gewuchtet und der letzte Hügel bezwungen. Oben waren dann nur noch einer meiner Begleiter und ich. Beim Wiederaktivieren meiner Gabel wäre ich in der Hitze des Gefecht beinahe noch vom rechten Weg abgekommen, aber es ging noch mal alles gut. Wir stürzten uns in die Abfahrt, die durch ein kurzes Wiesenstück unterbrochen wurde. Irgendwie hatte ich die Führung erlangt und flog nun als Erster über den unebenen Untergrund hinweg. Schnell noch einmal in den Wiegetritt gewechselt und auch noch hinter der Ziellinie lag ich in Führung. Sekunden später wurde mir dann von meinen Mitstreitern begeistert die Hand geschüttelt.

Felix errang Platz 35 und war ebenfalls zufrieden mit seiner Leistung.

Jens
Carsten

schwelgt inErinnerungen...

Beitrag von Carsten »

kann dir dass gut nach empfinden, da ich mit Michael Schmitz diese Strecke letztes Jahr unter die Stollen genommen hatte. Ich fand sie einfach faziniernend, bis auf die Sache im Start Ziel mit dem Parken.
Ich hoffe das ich wenigstens im nächsten Jahr wieder mit dabei sein kann...

Grüße Carsten
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