Ostholsteinbrevet, 203Km

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MichaelK

Ostholsteinbrevet, 203Km

Beitrag von MichaelK »

Eigentlich sollte schon eine Woche früher, am 11.03.06, der erste 200km Brevet in Angriff genommen werden, aber das Wetter war doch ziemlich besch..eiden. Bin zwar schon ziemlich bekloppt, aber 200km unter solchen Bedingungen wollte ich mir dann doch nicht antun. Nächster Termin für einen 200km Ausritt war der Ostholsteinbrevet am 18.03., organisiert und ausgerichtet vom Audax Club Schleswig-Holstein. Die Wetterprognose für Samstag war akzeptabel und so entschied ich mich am Freitagabend kurzfristig zur Teilnahme. Der Start- und Zielpunkt in Neumünster war schnell und einfach gefunden. Ein Grossteil der Teilnehmer war schon vor Ort und bereitete sich und ihre Räder auf den Start vor. Am Start waren 20 Mann und eine Frau. Schnell noch ein Gruppenfoto und schon setzte sich der Tross pünktlich um 0800 in Bewegung. Von den angesagten 3-4°C waren wir noch weit entfernt Die Temperaturanzeige auf meinem MC 1.0 zeigte -1°C. Zunächst ging es Richtung Osten über Trappenkamp – Nehms – Glassau nach Scharbeutz. Die Straßenverhältnisse waren hervorragend. Schneefrei, trocken und um diese Uhrzeit sehr wenig befahren. Nach 6 Kilometern schon der erste Defekt im hinteren Feld Da noch alle zusammen fuhren, wurde kurz gewartet. Nach 20 Kilometern teilte sich das Feld langsam in 2 Gruppen auf. Ich fuhr in der vorderen Gruppe, die zu dieser Zeit so ca. einen 33’er Schnitt fuhr. Bei Kilometer 40 musste ich eine Pinkelpause einlegen und das komplette Feld war schnell aus meinem Blickfeld verschwunden. Da ich nicht alleine weiter fahren wollte, kam ich nun in den Genuss zu spüren, wie sich ein “Wasserträger“ fühlen muss. Mit einem knapp 40’er Schnitt hetzte ich dem Feld hinter her. Irgendwann kam es wieder in mein Blickfeld, aber leider auch ganz langsam wieder näher. Als ich dran war, musste ich erstmal im Windschatten verschnaufen. Dafür war mir jetzt richtig warm, trotz immer noch -1°C. Bei Kilometer 67,2 dann die erste Kontrolle in Scharbeutz. Kontrollstation war eine Shell-Tanke, die dann auch gleich zum Aufwärmen und Kalorientanken genutzt wurde. Ich begnügte mich mit dem Kontrollstempel, da ich genügend Futter bei mir hatte. Nach knapp 20 Minuten ging es endlich weiter. Ich empfand die Pausen an den Kontrollen einfach zu lang, zumindest bei diesen Temperaturen. Wieder auf dem Rad dauerte es bestimmt knappe 10 Kilometer, bis mir wieder einigermaßen warm war. Nun ging es Richtung Norden über Süsel – Eutin – Bad Malente – Dannau – Giekau – Köhn bis zum nördlichsten Punkt der Tour nach Krummbeck, wo dann bei Kilometer 130,4 die zweite Kontrolle war. Das Feld war mittlerweile in drei Gruppen zerfallen. Ich fuhr in der ersten Gruppe und an der Kontrolle wurde gemeckert, dass das Tempo zu hoch sei. Unterwegs hatte aber keiner einen Ton gesagt, was aber auch daran liegen konnte, dass die Luft nicht mehr zum Sprechen reichte :D . Nach der üblichen Pausenprozedur ging es nun wieder Richtung Süden über Pratjau – Fargau – Martensrade – Preetz – Trent an den Plöner See nach Ascheberg. Bei Kilometer 173,1 die letzte Kontrolle auf der Strecke. Schnell war man sich einig, die Pause kurz zu halten, um nicht allzu sehr abzukühlen (mittlerweile waren es dann doch +1°C). Richtung Westen ging es nun über Kalübbe – Wankendorf – Bockhorst zurück nach Neumünster. Zum Schluss kam dann tatsächlich die Sonne raus und wir erreichten bei +2°C und 203 km glücklich das Ziel.

Gesamtzeit: 8h15min
Fahrzeit: 7h00min --> 29’er Schnitt

Falls jemand die Strecke mal nachfahren möchte, Startunterlagen (Karte und Richtungsangaben) hab ich noch :wink:

Michael
Jens

Beitrag von Jens »

Hallo Michael,

ein schöner Bericht, den Du da geschrieben hast. Ich bin auch schon ganz heiß auf meinen ersten Marathon in 2006. Vor Ende April werde ich mich aber nicht an die 200 Kilometer wagen. Wahrscheinlich sollte ich erstmal überhaupt wieder aufs Rad steigen.

Jens
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