Fully- Viergelenkerlager

Diskussionen rund um das Material

Moderator: Moderator

Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Fully- Viergelenkerlager

Beitrag von K.H.Peers »

Hallo Fullyfreunde : Ich habe gerade die unteren hinteren Lager meiner
Viergelenkschwinge ausgetauscht. Zum 2. mal. Zuerst nach 4500 km, jetzt nach weiteren 8ooo km. Die eingebauten Kugellager sind einfach "hinne". Ich werde jetzt versuchen, Walzenlager zu beschaffen, denn in einem Jahr muß ich wohl wieder erneuern.
Und gemerkt habe ich den Schaden nur durch ein Geräusch beim Treten im sitzen.Im Wiegetritt war die Belastung auf das Lager anders verteilt und dadurch war nichts zu hören. Die Lager sind ja so ( zu ) klein - da war nur sehr wenig Bewegung horizontal möglich. Es hat lange gedauert, bis ich den Fehler entdeckt habe....vorher Sattel erneuert, Sattelstütze
und alle möglichen Verbindungen gefettet....und, und, und.
Das Rad : Simplon Stomp, Carbon mit Aluschwinge. Simplon erhält einen Bericht, mal sehen, was die sagen......
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Sven
Beiträge: 5700
Registriert: So Okt 17, 2004 15:41
Wohnort: Schilksee

Beitrag von Sven »

Hallo Karl Heinz, lies mal diesen thread/Zweig...könnte interessant für Dich sein: hier

Gruß Sven
tschüss...man sieht sich!
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Sven, ich danke Dir für die mitgelieferte Übersetzung. So kann ich doch mein PONS im Regal laßen. Und dank auch für die Vernetzung (link). :?
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Ein Zwischenbericht. Kugellager sind für Drehungen erfunden. In der Schwinge machen sie nur Wippbewegungen. Dadurch wird das Fett nicht verteilt sondern nur " zur Seite " geschoben. Die Kugeln werden trocken und rosten fest. So war es sichtbar nach der Zerlegung der Lager. Also : Kugellager sind nicht geeignet für die Hinterbauschwinge.
Ich verfolge das weiter.....
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Hallo, da entwickelt sich ein Schriftverkehr mit Simplon bezüglich der Tauglichkeit von Kugellagern im Hinterbau ( Horstlinklager ?! ).
Simplon meint, 5000 km Laufleistung sind im üblichen Rahmen. Da hab ich gemeckert, besonders auf die Umstände der Schadenbeseitigung hingewiesen....2 mal im Jahr Wochen ohne MTB ? Ist das auszuhalten :lol:
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Benutzeravatar
Baumi
Moderator
Beiträge: 1823
Registriert: Fr Jul 18, 2003 07:36
Wohnort: Kiel

Beitrag von Baumi »

K.H.Peers hat geschrieben:Ein Zwischenbericht. Kugellager sind für Drehungen erfunden. In der Schwinge machen sie nur Wippbewegungen. Dadurch wird das Fett nicht verteilt sondern nur " zur Seite " geschoben. Die Kugeln werden trocken und rosten fest. So war es sichtbar nach der Zerlegung der Lager. Also : Kugellager sind nicht geeignet für die Hinterbauschwinge.
Ich verfolge das weiter.....

Das mit dem Fett und zur Seite habe ich schon mal gehört.


:idea: Der Mensch aus dem Kugellagerladen in Wellsee gab mir den Tipp, meine Kugellager vor dem Einbau mit einem Akkuschrauber ordentlich durchzunüddeln :lol: . Ab Werk werden die Lager nämlich nur mit einem Klacks Fett in der Ecke versehen, welcher sich dann im normalen Vollumdrehungsgebrauch im Lager verteilt :!: Wenn man das bei Schwingenlagern nicht macht, rostet es fest, da es ja nur um ganz wenige Winkelgrade dreht und das Fett dann nicht aus der Ecke kommt.

(Ecken im Kugellager? :oops: Na ihr wißt schon, oder! )

Gruß,

Baumi (Treppi)
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Baumi, den Tipp hatte ich auch schon - und vor dem letzten Ersatz habe ich ordentlich "genüdelt"- das Lager hielt auch 40 % länger. Immre noch zu wenig ! Und wer glaubt, das ein Fahrradbauer hunderte Kugellager vor dem Einbau "nüdelt" ? Also "nüdeln" hilft nur wenig - bei Kugellagern.
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Eigentlich bin ich jetzt damit durch. Und leider hat sich bestätigt, daß ein Fully bei intensiver Nutzung öfter und teurer zu warten ist als ein Auto.
Alle ( ! ) Hersteller wissen offenbar, Kugellager im 4-Gelenkhinterbau sind die beste Lösung, wenn auch eine schlechte. Je nach Beanspruchung und Wetter ist nach 2 bis 5 000 km folgende Wartung nötig !!!! :
Kugellager ausbauen, Dichtungen entfernen, gründlich säubern, neu fetten, "durchnüdeln", Dichtungen (sind die noch gut ?) einbauen, Lager wieder einpressen, alles Zusammenbauen. Oder gleich neue Lager !
Wer das nicht selbst kann, erfrage für diese Arbeit bei einem Händler einen Preis. Und um es nochmal zu betonen : Alle "Edelbauer" wissen das, sagen tun sie es natürlich nicht.
Da war sogar ein Expeditionsbericht ( Über 5000 km mit unserem Fully..)
...und da stand : Hinterbaulager 4 mal gewartet ( auch erneuert ?) und das in der Pampa. Da frage ich mich : Mit Bordwerkzeug oder durch Begleitmechaniker ?? Lest Euch nochmal die Wartungsarbeiten oben durch.......Aber Spaß macht ja so ein Teil...es war schon immer etwas teurer.....
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Und dann kann auch noch mal das Alugewinde seinen Geist ( seine Funktion) aufgeben; da kann man nichts mehr rausdrehen.....da muß man sich schon eine Ausdrückvorrichtung bauen...oder den Rahmen einschicken und inzwischen Rennrad fahren....
Dateianhänge
Simplon Rad 001.JPG
Simplon Rad 001.JPG (150.16 KiB) 18747 mal betrachtet
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Habe heute mal alle Lager gewartet. Bilanz :
3 von 8 Lager ereneuert. 2 Bolzen erneuert da das Gewinde defekt.
Alle Lager gereinigt, gefettet, genüdelt. 3, 5 Stunden Arbeit.
Mittlerweile hab ich ja alles liegen. Wollt Ihr mal Kugellager sehen die sich nur noch im geringem Federungswinkel bewegen ?? Also vor der Wartung : Eratzteile besorgen, sonst drohen längere MTB- Pausen.
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Habe gestern das untere, hintere Lager des Viergelenkers ( ist sicherlich am ärgsten beansprucht durch Schmutz und Antrieb ) ersetzen müßen. War nach 1500 km hin. Das Ding bewegt sich beim Einfedern 5 Grad !
Und da bauen die ein Kugellager ein ! Abstrakt ! Ich habe mal eine
Variante erprobt : Stahlbolzen gefräst mit 6 mm Gewinde. Gewindebuchse gefertigt ( außen 8 mm ) und aufgeschraubt. In die Aussparung für das Kugellager gesinterte Broncebuchse gepresst. Jetzt
bewegt sich zwischen Broncebuchse innen und aufgeschraubter Stahlbuchse dieses Lager beim Einfedern ( 5 Grad ! ) Mal prüfen, ob das besser ist. Und was bedenklich ist : Die Hersteller meinen, es ist zumutbar,diese Kugellager so oft zu warten und auszutauschen.
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Sven S.-night-rider

Beitrag von Sven S.-night-rider »

Also Ich finde das es bei Rahmen in dieser preisklasse fast schon eine frechheit ist zu sagen das es zumutbar ist die lager so oft auszutauschen , ich finde bei dem markt und diesen preisen die man heut zu tage für ein rad ausgeben muss (den auch noch die hälfte aus plastik) was sich fully nent und auch in der wartung noch viel geld und zeit kostet ist eine riesige frechheit und diese ganzen testberichte wo jeder von fehreigenschaften und traktion schwärmt usw.... ich hatte ja auch mit dem gedanken gespielt mir als nächstes ein fully zu greifen aber wenn ich diese kosten der anschaffung , wartung ,zeit für wartung und und und mir so anschaue kann einem die lust darauf schnell vergehen ein hardtail tut´s doch wohl auch und ist wahrscheinlich noch günstiger wenn´s nicht grad aus plastik sein muss, also ich werde mir das nocheinmal gut überlegen ob mir diese paar mini sekündchen und ein bischen sanftere wellenpassagen dieser ganze aufwand überhaupt wert ist,selbst wenn man gerne schraubt und eh alles selber macht wie der ein oder andere von uns ist man bei solchen dingen oft auf hilfe angewiesen oder spezialwerkzeuge und eigentlich wollen wir doch alle ein sorglosrad wo man sich abends nach der arbeit einfach draufsetzt und das teil ordentlich durch geile trails prügelt ohne vorher sämtliche dämpfer einzustellen und edliche lager fetten zu müssen aber da muß wohl jeder selber sehen ob er die zeit und die lust dafür aufbringen möchte (oder sie aufbringen kann). ich werde mir die situation noch ein wenig anschauen und sehen was sich so tut.
Jörn

Beitrag von Jörn »

Deswegen bin ich ja auch überzeugter "Eingelenkfahrer".

Nur ein Gelenk, das Lager dementsprechend größer und haltbarer.
Die Performance ist zwar nicht so gut wie bei einem Viergelenker (insbesondere das Wippen ist schlecht in den Griff zu bekommen), aber damit kann ich leben. Schließlich gibts ja Plattformdämpfer :D

Ich gebe Karl Heinz allerdings recht, ein Kugellager ist als Schwingenlagerung denkbar schlecht geeignet. Nur lassen sich Nadellager eben sehr bescheiden abdichten. Mit Gleitlagern genau dasselbe. Mein erstes Fully war ein GT-LTS. Viergelenker nur mit Gleitlagern. Das Ding war wirklich nur für kalifornisches Schönwetter gebaut 8) .
Bei uns im norddeutschen Matsch haben die Lager nicht sehr lange überlebt...

In meinem Enduro ist jetzt jedenfalls immer noch das erste Schwingenlager eingebaut, und damit fahre ich nun schon über 13.000 km auch durch übelsten Schlamm und Dreck ...

Es schreibt ein überaus zufriedener Fullyfahrer ...

MfG Jörn
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Siehe Bericht vom 8. Juli : Nach gut 200 km alles in Ordnung. Das scheint zu klappen mit der Broncebuchse. Ich meld mich wieder, wenn das Lager das letzte Kugellager "überlebt "hat. Dann wird demontiert und verglichen !!!
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Benutzeravatar
K.H.Peers
Beiträge: 662
Registriert: So Jan 18, 2004 17:16

Beitrag von K.H.Peers »

Ja, kurzfristig hat das Lager die Kugellager überlebt. Heute nach 1600 km war es soweit. Schaden ! Die gesinterte Broncebuchse ist zu weich und daher ausgeschlagen. Habe wieder ein Kugellager deutscher Qualität eingebaut. Mal sehen, wie lange das nun hält. Wegen der dauernden Schäden bin ich ja gut bevorratet. SKF , geb dir Mühe !!!Schlag die Asiaten !
Zuletzt geändert von K.H.Peers am So Dez 16, 2007 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
Die Raupe die vom Fliegen weiß , ist noch kein Schmetterling ! ( H. Sabo )
Antworten