28.09.04 XC- Bundesligafinale Norderstedt

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Jens

28.09.04 XC- Bundesligafinale Norderstedt

Beitrag von Jens »

Ein Bundesligarennen in Norderstedt? So hoch im Norden? Klar, dass wir dabei waren, oder?

Wir sind in diesem Falle Felix und Eva sowie Maike und ich. Nicht mal unsere Frauen mussten lange überredet werden, denn es sollte ja richtige Bikerelite am Start stehen. Ich stand der Sache etwas pessimistisch gegenüber, denn Norderstedt kannte ich bisher nur als Austragungsort von schlecht besuchten MTB-Rennen. Bundesliga ist aber wohl doch etwas anderes.

Um 13.30 ging es per Auto für uns in Kiel los. Gesehen haben wir somit nur das Eliterennen der Herren. Felix und ich wollten unsere besseren Hälften ja nicht gleich überstrapazieren und ihnen einen kompletten Renntag verordnen. Die Anfahrt verlief locker und ab Autobahnabfahrt Quickborn waren sogar Hinweisschilder in die Gegend gestellt worden.

Nach einigen Kilometern Fahrt trafen wir auf die ersten bunten Trikots am Straßenrand. Es waren tatsächlich Topteams, welche sich da warm fuhren. Meine Laune stieg doch erheblich. Bis zum Parkplatz sollten wir dann noch einige in der Rennszene bekannte Gesichter sehen. Karl Platt, Carsten Bresser (deutscher Starter in Athen), Martin Krahler und viele mehr.

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Am Schuttberg war dann eigentlich alles wie immer und doch war alles ganz anders. Es gab tatsächlich Zuschauer und Fans, die den Weg nach Norderstedt gewagt hatten. Am Fuße des Mt. Dano war eine kleine aber feine Expoarea entstanden. Die Trucks der großen Teams mit sich davor brav in Reihe auf der Rolle warm fahrenden Fahrern säumten unseren Weg. Schon ein wenig gigantischer als sonst. Albgold, Stevens, T-mobile (leider ohne Bart Brentjens - meinem persönlichen Helden, dafür aber mit den Gebrüdern Fumic, den anderen beiden deutschen Olympioniken), Merida-Multivan, und Scott waren gekommen.

Der Kurs dürfte vielen ein guter Bekannter gewesen sein. Um auf eine Distanz von 3,5 Kilometern zu kommen, hatte man die Passage auf der verhassten Wiese stark erweitert. Der Berg wurde mal wieder kreuz und quer befahren. Starker Regen in der Woche vor dem Rennen hatte dem Kurs noch ein schön schlammiges Gesicht verpasst. Ich meine, es war eine würdige Runde, die da 11 mal zu bezwingen war.

Kurz vor dem Start trafen wir noch Marc L., der hier eigentlich mitfahren wollte. Doch die Schiedsrichter zeigten kein Erbamen, denn C- und B- Fahrer hatten ihre Chance am Samstag gehabt, um über den Kurs zu pflügen. No way, Elite only! war die Divise.

Am Start wurden alle Fahrer schön mit Namen aufgerufen und manche der Heros auch ein wenig vorgestellt. Weltmeister U 23, deutscher Meister, Ex-Österreichischer Staatsmeister, Olympiateilnehmer (4x), Transalp-Sieger, Trans-Rocky-Sieger oder Schweizer Meister waren die Worte, die Respekt für die ca. 60 kühnen Recken verlangten.

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Dann der Startschuss und los fegten die Pro´s. Nee, so schnell ging es dann doch noch nicht zur Sache. Erst einmal galt es offensichtlich die nahe gelegenen Büsche in Sichtweite der Zuschauer als Urinal zu benutzen. Das Tempo dann war aber wirklich heftig und auch nicht alle konnten es halten. Besonders die ersten fünfzehn Fahrer kannten herzlich wenig Erbarmen und versetzten uns in ungläubiges Staunen. Rasch standen bereits die ersten Überrundungen an.

Bei den Fans kam richtig Rennatmosphäre auf und man hörte Rasseln, Tröten und die üblichen Anfeuerungsschreie. Besonders heftig wurde es als Stevensfahrer Stefan „Dano“ Danowski auf der Bildfläche erschien. Er war wohl der ungeschlagene Liebling der Massen und wurde regelrecht gefeiert..

Kurioses gab es aber auch bei diesem Rennen. So versuchte z.B. Stevens Capitan Jens Schwedler sein Glück mit einem 28 Zoll Crossrad. Geklappt hat es allerdings nicht, denn das Rennen war mit dem Rad wohl nicht zu Ende zu bringen.
Auffällig im üblichen XTR-Einerlei war schließlich noch das Rad von Ralf Näf, dem Fünften der Olympiade in Griechenland. Felix und ich erblickten hier tatsächlich Carbonfelgen und Schlauchreifen. Dinge, die man wohl eher an einem Rennrad vermutet hätte. Auch von der Startnummer hatte der gute Mann nicht viel über gelassen. Radikal war die Plastikkarte zerschnitten worden, bis nur noch knapp die Sponsoren und natürlich die Startnummer zu sehen waren. Extremtuning halt. Und was hat es gebracht? Nun ja, der Kerl hat das Rennen überlegen mit Abstand gewonnen.

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Zweiter ist Karl Platt vom Team Rocky Mountain int. geworden. Zwar war zwischen ihm und Näf ein großes Loch, aber der Abstand zum Dritten war doch noch beachtlich. Der beste der Hamburger landete auf Platz Neun.

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Super sympathisch fand ich die Gesten der Fahrer im Ziel. Jeder gratulierte hier jedem und verschenkte schließlich seine Trinkflasche an die jüngeren Fans. Eine Szene, die ich bei Straßenrennen noch nicht erlebt habe. Mountainbiker sind wohl doch lockerer und nicht so verbissen nachdem das Rennen vorüber ist. Schön!

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Mit vielen Impressionen im Kopf ging es anschließend zurück nach Kiel.

Jens :wink:
Jens

Bilder

Beitrag von Jens »

Reichlich Bilder stehen im Album.

Jens
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Chriz
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Beitrag von Chriz »

Hi Jens,
danke für den coolen Bericht ( inklusive der Materialbeobachtungen ). Werde mir gleich mal die Bilder im Album ansehen.
Hat Lados Sattel denn diesmal gehalten???:wink:

Chr!z
Jens

Beitrag von Jens »

Hallo Chriz,

der Sattel von Lado hielt durch, aber auch mit Sattel läßt es sich trefflich stürzen. :wink:

Jens

P.S.: Felix und ich wollten eigentlich einen Sattel für alle Fälle dabei haben. Leider haben wir den Sattel aber in Kiel vergessen. Lado fährt im übrigen einen Flite TT in üblem Zustand.
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Chriz
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Beitrag von Chriz »

Vielen Dank für diese scharfe Beobachtung!!
Tja, wer seinen sündteuren Carbonsattel zerstört muss halt sein altes Ziegenleder wieder anschrauben, 8) 8)

Bis Sonntag ,( bin dieses Wochenende in Kiel )

Chr!z
Felix

Beitrag von Felix »

Ich hab noch mal ein paar Bilder mit in denn Bericht eingebaut.

Felix
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