Vorab sei gesagt: Das Wetter war wieder sch*****

. Mit Nieselregen fuhr ich der Bresthalle entgegen und hoffte auf einen blankpolierten Simplon-Racer....aber Pustekuchen...ausser meinem Spiegelbild keiner da.
Moment mal.... "da ist Tilmann" der sich hinter den Autos versteckte...."was für eine Überraschung", dachte ich.
Wir guckten uns gegenseitig an wie Bahnhof und stellten fest, daß uns nur eine Sache hier hintrieb: "den inneren Schweinehund überwinden, um nachher zufrieden auf dem Sofa sitzen zu können".
So sollte es sein, und so rollten sich auch die ersten km sehr beschwerlich ab, obwohl wir im Windschatten der Häuser zügig unterwegs waren. Wir erlebten heftigen Gegenwind mit Sturmböen und Richtung Russee fanden wir zudem überall spiegelglatte Pfützen vor, weshalb wir uns vorerst für die Straße entschieden. Während ich damit beschäftigt wahr, mich an meine 2,5er Trailbear-Reifen auf Asphalt zu gewöhnen, hatten wir einiges zu plänkeln und so rollten wir auch schon durch den Tierpark und am Griechen vorbei durch eher unspektakuläre Landschaft.
Richtung Schönwohld drückte der Wind und der Regen nochmal extra für uns und es folgte die Abfahrt zur Querfurther Mühle, die nur wenig Erholung bot. Zur "Belohnung" immerhin der Anstieg auf den Matschweg-trail nach Hohenhude, der seinem Namen heute alle Ehre machte...was für eine zähe Pampe. Oben angekommen konnten wir erst mal die Abfahrt runterpusten und wir witzelten auch schon, daß die Zeit heute langsamer tickt und der Boden klebriger als sonst ist. Halt die üblichen Superlativen und Übertreibungen

. Wir fühlten uns wie die definitiven heros, da sich ausser uns ja auch sonst kein Hund auf die Straße traute.
Nichtsdestotrotz zeigten wir Schwachheit und liessen einiges aus und radelten direkt durch nach Westensee, weil das Wetter sich nur wenig besserte. Hier fuhren wir am matschigsten Boksee aller Zeiten entlang. Danach den Weg zum Sportplatz nach Felde und über die Eider direkt nach Achterwehr. Hier ging es wieder weiter mit dem Fangotrail Richtung NOK...das pattex-artige Zeugs klebte wie Hölle und so erreichten wir mit leicht dicken Beinen die Schleuse---liessen sogar vorher den geliebten Flemhudetrail aus, da uns die garstige Bodenbeschaffenheit vollsten Krafteinsatz abverlangte. An der Schleuse übrigens ein schöner Wasserfall aus dem Bikeschieb in den NOK..."Klein-Niagarafall"..sehr nettes Bild und kurze Erholung.
Es folgte nochmal eine Portion Mumpe bis Landwehr und dann flogen wir am Wasser mit viel Rückenwind entlang. Ein herrlich friedliches Kleinod bot sich uns an..eine echte Belohnung. Das erste Mal, daß der Puls sank. Etwas später begegneten wir einer Gruppe Jäger auf dem Wirtschaftsweg, welche witzelten, daß "nur bekloppete Jäger und Radler bei dem Wetter unterwegs sein könnten"....wohl war

. Das Wetter verschlechterte sich erstaunlicherweise nochmal und es wurde zunehmend feuchter und noch boeiger.
Die schnelle Verabschiedung erfolgte in Ottendorf und ich nix wie zu Willer und nach Hause....
50 km 2,5 Std.
Sven