Ahoi,
zugegeben, das Wetter, genauer der Regen, hatte schon einmal den Sieg davon getragen.
Jörg hatte am 5. Oktober zur Kranich-Tour geladen, wartete pünktlich ohne Fahrrad am Bahnhof auf die RG-ler. Ich war der Einzige. Die Tour wurde gecancelt. So fuhren Reinhard und ich an diesem Tag nur 40 Km-Testfahrt rund um Rostock.
Für den 28. Oktober hatten wir das Ziel noch einmal angesetzt. Nicht dass wir nicht mehr wussten wie die Kraniche im letzten Jahr ausgesehen hatten, aber Herbst-Touren haben immer etwas Besonderes, man weiß nie was kommt. „Herwart“ war angekündigt, Regen nicht ganz ausgeschlossen. Mit Start in Velgast und Ziel in Stralsund gab es nur zwei Teilstücke gegen den Sturm: von Günz nach Nisdorf und von Solkendorf zur Wüstung Zarrenzin. Das müsste zu schaffen sein.
Vereinbarungsgemäß trafen sich vier Radlerinnen und drei Radler um 8:30 Uhr am Rostocker Hauptbahnhof. Der Zug fuhr pünktlich ab und um dreiviertel Zehn begann die Tour in Velgast. Zunächst sieben Kilometer Kantenwind nach Norden. Die Strecke bog in Flemendorf nach Osten an. Jetzt hatten wir Rückenwind und es rollte fast von alleine. Mehre Kranichschwärme zeigten sich am Himmel, meine Sorge, dass wir zu spät kommen würden verflog.
Das Kranorama, eine Kranichbeobachtungsstation am Günzer See, liegt nur 300 Meter von der Chaussee entfernt, aber in nordwestlicher Richtung. So merkten wir, dass der Wind nicht nachgelassen hatte. Auch in der Station war der Wind zu hören und zu spüren. Ein Feldstecher hatte ich im Gepäck, die Ranger hatten ein Stativglas bereitgestellt, so konnten wir die Kraniche und Wildgänse auf der nahen Wiese gut beobachten.
Kaum weiter gefahren galt es ab Günz drei Kilometer genau gegen den Wind zu radeln.
RG-2017-10-28-0009 by Klaus Kerbach, auf Flickr
Der Grabow zeigte sich bei Seegang 4, weiße Wellenköpfe bis zum Horizont. In der Ferne war der Kirchturm von Barth gerade noch sichtbar.
Bis Kinnbackenhagen folgten wir jetzt den Bikeschieb. Weiter ging es „landeinwärts“ nach Bisdorf. Hatten wir um Rostock kein Glück mit der Apfelbaumallee-Tour, so fanden wir in Bisdorf einen Baum mit reichlichen Früchten.
RG-2017-10-28-0016 by Klaus Kerbach, auf Flickr
Das nächste Dorf wäre Hohendorf, das Schild zeigte in Richtung Himmel? Wir blieben auf der Straße fuhren durch Hohendorf und Solkendorf. Noch einmal gegen den Wind nach Norden. Dann wieder nach Osten in Richtung Barhöft. Kurz vorm Dorf musste ein Weg zum Aussichtturm abbiegen. Der Turm war vom Waldrand nicht ausmachbar. Eine Aussichtsplattform am Rande des Schilfgürtels nutzten wir zum Blick auf den Bock, eine vorgelagerte Insel, sowie nach Hiddensee, Rügen und Ummanz. Beim Umdrehen gewahrten wir unser nächstes Ziel.
RG-2017-10-28-0020 by Klaus Kerbach, auf Flickr
Bis zum Plateau ist es „nur“ 17 Meter, aber auch zwei Treppen mussten mit den Rädern überwunden werden. Anschließend ging es nochmals zu Fuß 102 Stufen bis zur Plattform des Aussichtsturmes. Dass jeder ein Eurostück mitbringen musste wussten wir. So gelangte jeder nach oben und konnte den Ausblick genießen.
RG-2017-10-28-0027 by Klaus Kerbach, auf Flickr
Abwärts ging es anschließend nach Barhöft. Es fand sich eine windgeschützte Ecke am Strand zur Rast, der Imbiss im Hafen hatte schon Winterpause. Am Rand der Prohner Wiek ging es nach der Stärkung südwärts nach Stralsund. Umgekippte Bäume versperrten uns den Weg, die lagen aber schon vorher dar. Eine Regenwolke sprühte noch kurzzeitig kleine Tröpfchen, dann gelangten alle wohlbehütet auf den Stralsunder Bahnhof an. Fahrplan entsprechend trafen wir nach einer Klasse-Tour in Rostock an.
Das gesamtte Album ist zu sehen unter:
https://flic.kr/s/aHskqzkUmC
Bis zur nächsten Tour
Klaus
Sturmtief „Herwart“ abgetrotzt: unsere Kranich-Tour
Moderatoren: Steffi, Klaus-HRO, Moderator
Re: Sturmtief „Herwart“ abgetrotzt: unsere Kranich-Tour
Schicke Tour Klaus und ein toller Bericht + Bilder! Gruß Sven
tschüss...man sieht sich!