...hab tatsächlich bis 11.30 Uhr gepennt.
Aber der Reihe nach....
Donnerstag, 22. Mai, 22.49 Uhr: Veit kotzt sich gehörig im Forum über den Service seiner Federgabel bei Radsport Berlin und meine Empfehlung aus. ...in diesem Zusammenhang: gern geschehen.
Freitag, 23.Mai, gegen 12.55 Uhr: Ich lese Veits Eintrag und präsentiere die Lösung - ein Leihbike vom Rose Testcenter in Clausthal Zellerfeld.
Keine Reaktion.
Freitag, 23. Mai, 17.45 Uhr: Telefon. Veit ruft an... "So ein Dreck, so eine Scheisse... ich kann morgen nicht mit, meine Gabel ist nicht gekommen. ...und Zeit beim Testcenter anzurufen hab ich auch nicht! Ich muss jetzt mit Frauchen los, wir sind eingeladen....!!"
Freitag, 23. Mai, 18.00 Uhr: Ich hab das mal eben für meinen Ex-Lieblings-Chef und Vinschgau Bettnachbarn erledigt... Super netter Kontakt beim mountainbike-hotel-harz.de ..es gibt ein DAMEN-Rad in Größe M, topaktuell in 27,5 Zoll, 150mm Allmountain. In der Fachsprache VERIDA GREEN genannt (ist aber schwarz...). 15€ für den ganzen Tag.
Freitag, 23. Mai, 18.05 Uhr: Ich rufe Veit an und will ihm die freudige Nachricht mitteilen. "Das ist nicht dein Ernst?! Ein FRAUEN-Bike?! Das ist doch bestimmt zu klein...
". Letztlich scheint die Freude aber doch zu überwiegen. Er kommt mit.
...Samstag, 24.Mai, 04.45 Uhr: mein Wecker geht. Scheisse... das ist wirklich super früh.
ABER: die ersten Sonnenstrahlen kommen schon raus und ich kann aus dem Schlafzimmerfenster keine einzige Wolke am Himmel erkennen!
06.00 Uhr: Erst Veit und anschließend Malte zu Hause eingesammelt... aus geht´s. Das Wetter wird immer besser, langsam kommt jedoch heftiger Hochnebel auf...
10.05 Uhr: Nach 2 Pinkel- und Frühstückspausen "to go" kommen wir in Clausthal Zellerfeld an. Mittlerweile sind ein paar Wolken aufgetaucht, die Sonne scheint aber. 16 - 18 Grad.
10.10 Uhr: ein motzender Veit kommt mit dem LADY-Bike um die Ecke. Tatsächlich einen Tick zu klein. Mist.
10.12 Uhr: Veit kommt mit einem neuen Bike um die Ecke. Frank, der Hotelchef und Bikeguide stellt sein STEPPENWOLF (Achtung DAVID!
) zur Verfügung. Das Teil passt vor der Größe, ist aber ein reiner Racer - 100mm vorne, 80mm (!!!) hinten. Dabei ziemlich hart abgestimmt.
EGAL - Hauptsache ein Bike, das laut Angaben von Frank auch "soweit fahrtauglich" sein sollte.
10.15 Uhr: Wir verladen das Bike... Tretlager leicht ausgeschlagen und irgendwie macht das Lenkkopflager komische Geräusche. ...oooohje. Nach Rücksprache mit Frank erfahren wir aber: das ist bekannt und "kein Problem". Veits Gesichtsausdruck wird nicht wirklich fröhlicher, aber "Es ist ja wie´s ist." Muss gehen.
11.00 Uhr: Parkplatz am Ski-Lift Torfhaus... Sonne, d.h. kurz/kurz. Geil. So bin ich im Harz glaube ich noch nie unterwegs gewesen!
11.05 Uhr: Zufahrt zum Märchenweg... Am Steppenwolf schlägt der hintere Dämpfer komplett durch. zum Glück haben wir gleich 2 Dämpferpumpen mit, so dass nicht nur an Veits Bike noch ein wenig nachgepumpt werden kann, sondern auch an meinem, dass ich eigentlich am Tag vorher eingestellt hatte.
...das kann ja noch was werden.
Aber: jetzt läufts. Der Märchenweg wird ohne größere Schwierigkeiten befahren... Veit kämpft noch mit dem doch arg kurzen Federweg.
Anschließend weiter zum Oderteich - erstmal über den Wurzelteppich, dann über die Holzstege. Schön knifflig, aber im Trockenen gut machbar. Veit kommt auch langsam rein, aber gerade auf solchen Holperpisten ist mehr Federweg einfach geiler. Veit legt sich ein Mal hin und ich trete ein Mal daneben und stecke gleich bis zum Knöchel im Moor.
...trotzdem sehr spassig!
Einzig der Blick aufs Navi verrät: erst 35hm... hmhmhmhmhm... bei den Temperaturen ist´s doch ganz schön anstrengend und wir haben ja noch "ein wenig" vor uns.
Vom Oderteich aus fahren wir dann ein kurzes Stück Waldautobahn bis zum Oderbrück. Hier gibt´s den ersten Riegel für mich.... irgendwie habe ich jetzt schon Hunger. Das Frühstück auf der Autobahn war wohl doch nicht soooo doll.
Weiter fahren wir jetzt bergauf am Dreieckigen Pfahl vorbei - der sog. "dreckige Pfad". Ein eher leichter Wurzeltrail mit ein paar dickeren Steinen bergauf. Auch mal ganz witzig - dort bin ich bisher noch nicht gefahren.
Über flache Wanderwege kommen wir jetzt zum Kaiserweg!
...ein sehr witziger, aber doch ziemlich verblockter Stein-/Felsentrail, der immer leicht bergab führt. So richtiger "FLOW IN THE PO" (by Sven) kommt aber leider nicht auf... da sind wir aus dem Vinschgau verwöhnt. Es liegen einfach zu viele Steine total bescheuert, so dass man immer irgendwie aus dem Rhytmus kommt. Erst im letzten Drittel läuft´s flüssiger und Malte behauptet, ich hätte ihn aufgehalten... IIIIIIIIIIIIIIIiiiiiiiiisss richtig! (...alternativ: ICH weiß, wie sich ein heftiger Sturz anfühlt....
).
Nach dem Kaiserweg sind wir dann über Forstautobahnen weiter zum Ski-Denkmal und dann den kurzen und verblockten Trail runter zum Pionierweg bzw. Eckerstausee. Hier im Uhrzeigersinn über einen recht netten Trail bis zur Talsperre. Auf dem kleinen Stück Pionierweg wollte Malte dann mal gucken, wie´s neben der Strecke aussieht. Tja, so sieht´s halt aus, wenn er versucht mein Tempo zu halten!
Zum Glück ist aber bis auf eine leichte Prellung am Knöchel nichts passiert.
Kurz nach dem Einstieg zum Trail am Eckerstausee gibt es eine relativ steile und verwurzelte Bergaufstelle. Da wir alle richtig gut drauf waren und das Wetter einfach traumhaft schön war, haben wir hier eine kleine Foto-Session veranstaltet. King of the Hill - wer kommt den Anstieg am weitesten hoch. Kurz: ich.
Malte scheitert bereits nach wenigen Metern und schiebt die Schuld auf Veit, der am Wegesrand angeblich im Weg stand. ...im zweiten Bikeschieb kommt er auch nicht weiter und macht FAST eine Rolle vorwärts.
Veit will auch noch einen Versuch starten und stellt dabei fest, dass sein Hinterrad ein Eigenleben entwickelt hat - richtig schön Spiel in den Lagern. Also: erstmal alles nachziehen. Steppenwolf. sollen die nicht eigentlich ganz gute Bikes bauen???! Oder ist der Chef vom Testradcenter nur viel zu luschig mit seinem eigenen Bike????!!
Nach der Reparatur kommt er aber auch nicht besonders weit/hoch.
Anschließend fahren wir nicht über die Talsperre...
...sondern erst ein kurzen Stück Straße in Richtung Bad Harzburg und dann einen fiesen, feuchten und super rutschigen Trail weiter bergab. Hier werden richtig Höhenmeter vernichtet... wir ahnen bereits Böses.
Der Trail führt uns schließlich super steil bergauf bis zu einer Wiese. Hier kommt fast Alpen-Feeling auf. Bergpanorama und Sonnenschein.... NUR gut!
Weiter geht der Trail bis zum Molkenhaus. Eine richtig nette Wirtschaft/Hütte, wo gefühlte 1000 Biker einkehrten.
Malte und ich genehmigen uns je ein alkoholfreies Hefe und ein Stück leckeren Pflaumenkuchen. Veit entscheidet sich für ein großes Pils mit Umdrehungen und Currywurst Pommes!
...trotz lautstarkem Gebettel um eine längere Verdauungspause, verschonen wir Veit nicht. Wir wollen weiter, es ist schließlich schon nach 15.00 Uhr.
Die restlichen Kilometer verbringen wir letztlich nur noch auf langweiligen Forstautobahnen, die die Statistik verschönern. Bis jetzt haben wir ca. 24km und 350hm auf der Uhr... nicht besonders viel. Am Ende werden es dann 34km und etwa 700hm....
Kurz vorm Ziel zieht plötzlich eine schwarze Wand auf. Es wird richtig ungemütlich und donnert wie der Teufel. Noch ohne Regen.
Am Torfhaus angekommen kommen dann aber die ersten Tropfen vom Himmel, rechtzeitig zum fetten Guss sind wir aber am Bulli, den wir nur schnell beladen und dann Richtung MTB-Hotel fahren. Veits Bike sollte schließlich noch zurück und wir hofften auf eine Dusch-Möglichkeit und leckeres Essen.
Naja... Bike zurück war kein Problem, Duschen und Essen ging aber nicht. Sämtliche Zimmer waren belegt und Essen gabs erst ab 18.00 Uhr... wir waren eine Std zu früh.
Kurzerhand haben Malte und ich allerdings unsere 15 Liter Wasserkanister aus dem Bulli geholt und wir haben einen Schuppen zur Dusche erklärt.... Klamotten aus, Wasser übern Kopf und abgeduscht. LEGENDÄR!
Auf dem Rückweg gab´s dann noch einen Burger und Fritten beim Amerikaner...
Gegen 21.45 Uhr habe ich Malte und Veit in Kiel abgesetzt. Für mich war 22.15 Uhr in Schönberg Feierabend.
Ein sehr langer und anstrengender Tag. Aber: super tolle Stimmung, genau das richtige Wetter, keine Pannen, jede Menge Spass und:
GEILE TYPEN.
Veit
Malte
Chris
Wird wiederholt.
Alles wird gut.
